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Full text: Jahresbericht 1984

Meereskunde 
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Geologisch-morphologische Untersuchungen im Nordostatlantik: 
Für das NOAMF-Projekt wurden die Sedlmentbeschaffenheit und Sedimentum 
lagerungsprozesse im Nordostatlantik untersucht. Zur Feststellung der 
Beziehungen zwischen Relief des Meeresbodens, bodennahen Strömungen und 
Sedimentverteilung wurden zwei Beprobungsprofile über einen Tiefseeberg, 
der sich ca. 700 m über seine Umgebung erhebt, gelegt. Daneben konzen 
trierten sich die Beobachtungen auf junge gravitative Massenverlagerun 
gen wie Hangrutschungen und Ablagerungen aus Suspensionsströmen (Turbi- 
dite). Die oberflächennahen Sedimente werden im DHI bearbeitet, die Kol 
benlotkerne im Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität 
Göttingen. 
Erste Ergebnisse zeigen, daß die Sedimentation an einem Tiefseeberg von 
den Bodenströmungen beeinflußt ist. Prinzipiell findet ein Transport von 
feinsten Sedimentpartikeln von den Hochlagen in die Tiefebenen statt, 
was auch in den unterschiedlichen Sedimentationsraten zum Ausdruck 
kommt. 
Nachweise gravitativer Massenverlagerungen fanden sich nördlich des ge 
nannten Berges. Hier verläuft in Ost-West-Richtung ein Zweig des Maury 
Channels, in dem durch Suspensionsströmungen Material aus dem Gebiet 
südlich von Island herangeführt wird. Die gefundenen turbiditischen Se 
dimente bestehen überwiegend aus vulkanischem Material. 
Zur Fertigstellung einer zuverlässigen bathymetrischen Basiskarte wurde 
im April eine Vermessungsfahrt mit FS "Sonne", das über eine Sea-Beam- 
Anlage verfügt, durchgeführt. Damit hat sich die während des Projektes 
lückenlos mit Sea-Beam vermessene Fläche auf über 8000 km 2 erhöht. 
Parallel zur bathymetrischen Aufnahme fand eine reflexionsseismische 
Vermessung mit dem 3,5-kHz-Sub-Bottora-Profiler und einer Air Gun statt. 
Eine erste grobe Auswertung zeigt deutliche Unterschiede in der Mäch 
tigkeit der Sedimentbedeckung über der basaltischen Ozeankruste. In den 
Rinnen liegen bis zu 250 m Sediment, im Bereich der Hochlagen betragen 
die Sedimentdecken nur wenige Dekameter. Zusätzlich gibt es klare Hin 
weise auf junge tektonische Bewegungen im Sediment. 
Gutachten und Stellungnahmen: 
Wiederum wurden Gutachten und Stellungnahmen über mit dem Meeresboden 
zusammenhängende Fragen abgegeben. Hierzu gehören auch Auswertungen der 
Untersuchungsberichte für die Transit-Gasrohrleitung vom Ekofiskfeld 
nach Emden. 
Überwachung der Verschmutzung des Meeresbodens: 
Die Untersuchungen über das Vorkommen von Schwermetallen in den Sedimen 
ten der Deutschen Bucht und der westlichen Ostsee wurden fortgesetzt. 
über die für das Gemeinsame Buüd/Länder-Meßprogramm für die Küstenge 
wässer der Nordsee notwendigen Arbeiten hinausgehend, wurden Sedimente 
von 35 Stationen in der Deutschen Bucht auf ihren Gehalt an Hg, Cd, Cu, 
Zn, Pb, Cr, V, Mn und Fe untersucht.
	        
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