Meereskunde
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Me Zusammenarbeit innerhalb der "Arbeitsgemeinschaft Ionosphäre" der
deutschen geophysikalischen Institute und der URSI wurde fortgesetzt.
Die im Vorjahr begonnene direkte Übertragung der Wingster Variationen
zum Fernmeldetechnisehen Zentralamt der Deutschen Bundespost in Darm
stadt wurde weitergeführt. In Darmstadt werden aus den Variationen qua
litative Aussagen über den Zustand des Magnetfeldes (Grad der Unruhe)
abgeleitet.
Das alte klassische Pulsationssystem wurde durch ein modernes Induk-
tionsspulen-Magnetometer ersetzt und wegen der Randlage der alten Hütte
und der damit verbundenen Störungen in eine neu errichtete Hütte verla
gert .
Erdmagnetische Kartographie:
Der Atlas der Störgebiete und die Karteien der Jahresmittel der Observa
torien und der "Gebiete unsicherer Mißweisung" wurden wie bisher unter
Berücksichtigung des verfügbaren Materials aus Veröffentlichungen und
Schriftverkehr weitergeführt.
Beiträge über Mißweisung und Störgebiete wurden für zwei Seehandbücher
geliefert. Für 413 Seekarten wurden 1190 Mißweisungswerte errechnet und
479 Gebiete unsicherer Mißweisung nachgewiesen. Neun Isogonenkarten sind
entworfen worden.
Auskünfte über Mißweisung, andere Komponenten des Erdmagnetfeldes, deren
jährliche Änderungen, die Lage der Magnetpole und Normalfelder erhielten
Behörden, Firmen, Flughafenbetriebe und Privatpersonen.
Erdmagnetische Messungen auf See:
Im Frühjahr wurden Suchfahrten mit VWS "Atair" in der Deutschen Bucht
unternommen, um verschiedene eisenhaltige Objekte in der Außenweser, der
Außenelbe und bei Helgoland zu orten. Im Frühsommer wurde eine weitere
Erprobungsfahrt zur Ortung von Wracken im Meeresgrund unternommen. Dabei
wurde ein neu gestalteter Sensor erfolgreich eingesetzt.
Die Arbeiten an dem Kartenwerk der Umgebung Islands und des Nordatlan
tiks wurden fortgesetzt.
2.2*3 Stoffliche Umweltfragen
2.2.3.1 Chemie des Meerwassers
Überwachung des Nähr- und Sauerstoffgehalts in der Deutschen Bucht und
der westlichen Ostsee:
In Zusammenarbeit mit anderen Instituten wurde in den Sommermonaten der
Sauerstoffgehalt in der Deutschen Bucht regelmäßig überwacht. Bedingt
durch kühles und unbeständiges Sommerwetter war die Sauerstoffversorgung
der tieferen Wasserschichten wesentlich besser als in den vergangenen