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Full text: Jahresbericht 1983

Meereskunde 
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Bedingt durch die außergewöhnlich lang anhaltende Schönwetterperiode war 
der Sauerstoffgehalt in einigen tieferen Bereichen der Deutschen Bucht 
(z, B. westlich von Helgoland) bis Ende August auf Werte um 30 % der 
Sättigungskonzentration abgesunken. Neben umfangreichen Sauerstoffbe- 
stimmungen wurden in dieser Zeit mit FS "Gauß" die im Bund/Länder-Meß- 
programm für die Küstengewässer der Nordsee vereinbarten Messungen vor 
genommen. 
Vom 8. bis 15. September wurden mit FS "Gauß" Nährstoffkonzentrationen, 
Sauerstoffgehalt, pH-Wert und Alkalinität auf einem Schnitt von Feuer 
schiff "Elbe 1" bis zur zentralen Nordsee und auf einem West-Ost-Schnltt 
von der Doggerbank bis Sylt untersucht. Das seit Anfang September herr 
schende stürmische Wetter hatte das Wasser der gesamten Deutschen Bucht 
gründlich durchmischt; der Sauerstoffgehalt lag nun in allen Wassertie 
fen bei 90 % der Sättigungskonzentration. In der mittleren Nordsee, wo 
die Durchmischung nur bis etwa 35 m Tiefe reichte, wurden in tieferen 
Wasserschichten Sauerstoffwerte etwas unter 80 % der Sättigung gefunden. 
In der westlichen Ostsee wurde der Nährstoff- und Sauerstoffgehalt an 
den im Überwachungsprogramm des Helsinki-Übereinkommens und im natio 
nalen Überwachungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland festgelegten 
23 Stationen in der Zeit vom 25. August bis 7. September bestimmt. Die 
Ergebnisse waren trotz der außergewöhnlich beständigen Schönwetterlage 
nicht wesentlich ungünstiger als im Vorjahr. An den meisten Stationen 
von der Kieler Bucht bis östlich von Bornholm war auch in der bodenna 
hen Wasserschicht noch Sauerstoff vorhanden; lediglich in der inneren 
Flensburger Förde, in der Eckernförder Bucht und in der Lübecker Bucht 
wurden geringe Mengen Schwefelwasserstoff festgestellt. 
Überwachung des Meerwassers auf Schwermetalle: 
Die Messung der Konzentration von Cadmium, Kupfer, Eisen, Mangan und 
Nickel im Meerwasser durch elektrothermische Atomabsorptionsspektrome- 
trie sowie von Quecksilber durch Kaltdampf-Atomabsorptionsspektrometrie 
nach Anreicherung an Gold bildete den Schwerpunkt der Arbeiten. Zur 
Überwachung gehört die Bestimmung von Cadmium und Quecksilber im Meer 
wasser auf 7 Stationen in der Helgoländer Bucht für die Joint Monitoring 
Group der Abkommen von Oslo und Paris; für das gemeinsame Bund/Länder- 
Meßprogramm für die Küstengewässer der Nordsee wird auf 6 Stationen in 
der Hohen See vor den Mündungen der Flüsse Ems, Weser und Elbe sowie 
bei der Forschungsplattform "Nordsee" auf Quecksilber, Cadmium, Kupfer 
und Nickel überwacht. 
Da sich speziell für Quecksilber aus den Überwachungsdaten der letzten 
Jahre sehr deutlich ergeben hatte, daß ein erheblicher Eintrag dieses 
sehr gefährlichen Schwermetalls in die innere Deutsche Bucht aus der 
Elbe vorliegen muß, wurde dieses Problem eingehender untersucht. Während 
der Überwachungsfahrt mit FS "Gauß" im August wurde beim Auslaufen des 
Schiffes die Gelegenheit genutzt, auf 6 Stationen vom Hamburger Hafen 
bis Cuxhaven Wasserproben nach den bei uns bewährten Techniken zu neh 
men. Die Analysen deuten nach ersten Auswertungen auf den schon vermu 
teten erheblichen Transport schädlicher Schwermetalle aus der Elbe in 
die Nordsee hin. 
Im Mai wurden auf der Forschungsplattform "Nordsee" Entwicklungsarbeiten
	        
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