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Full text: Jahresbericht 1983

Meereskunde 
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sik, Traben-Trarbach, im Operationellen Betrieb erprobt. Der Vergleich 
zwischen Analysen und Vorhersagen des Modells und den Seegangsmessungen 
ergab zufriedenstellende Ergebnisse, so daß Seegangsvorhersagen für die 
Nordsee seit Mitte des Jahres vom Geophysikalischen Beratungsdienst der 
Bundeswehr regelmäßig in Form von Vorhersagekarten von Windsee und Dü 
nung sowie Meldungen für ausgewählte Stationen verbreitet werden. 
Seit August beteiligt sich das DHI an einem Forschungsprogramm, das vom 
Amt für Land- und Wasserwirtschaft Husüm nach einer umfangreichen Sand- 
vorspülung vor Hörnum/Sylt durchgeführt wird. Hierzu wurden drei Waveri- 
der-Bojen vor der Küste verankert. Zusammen mit anderen Meßgeräten sol 
len sie nicht nur Aufschluß über die Ursachen der Erosion an der Küste, 
sondern auch über die Veränderung des Seegangs beim Einlaufen in flaches 
Wasser bis zum Strand liefern. 
Teilnahme an Expeditionen: 
Gemeinsam mit dem Sonderforschungsbereich 94 wurden während der "Valdi- 
via"-Fahrt in die Norwegische Rinne Messungen des zweidimensionalen See 
gangsspektrums mit Schiffsradar und Seegangsmeßbojen durchgeführt. Es 
sollte untersucht werden, wie sich die Grenze (Front) zwischen norwegi 
schem Küstenstrom und atlantischem Einstrom im Radarbild und in den 
Richtungsspektren abbildet. 
Ebenfalls unter Einsatz der "Valdivia" zusammen mit dem SFB 94 und der 
Universität Kiel fand vor der Insel Sylt ein Experiment statt, bei dem 
die Beziehungen zwischen Strömungen und Sedimentverteilung sowie die 
Wechselwirkung zwischen Seegang und Strömung untersucht wurden. Die Er 
gebnisse sollen dazu beitragen, gekoppelte Seegangs-Strömungs-Modelle 
für küstennahe Bereiche zu verbessern und Beziehungen zwischen Strö 
mungsfeld und Sedimentverteilung herzustellen. 
Die Wechselwirkung zwischen Eis, Seegang und Strömung ist nahezu uner 
forscht. Unklarheit besteht über die Dämpfung des Seegangs in der Treib 
eiszone und unter dem Eis, die Erzeugung von Oberflächenströmungen 
durch zerfallenden Seegang, die Reflexion an der Eiskante und das Wachs 
tum bei abeisigem Wind. Diese Prozesse beeinflussen den Eisabbruch und 
die Abtrift des Eises von der Eiskante. 
Zur Aufklärung dieser Vorgänge beteiligte sich das DHI im SFB 94 an dem 
Marginal Ice Zone Experiment (MIZEX '83) von Bord des PFVS "Polarstern" 
mit Seegangsmessungen. 
Fernmessungen ozeanographischer Parameter von Satelliten aus gewinnen 
zunehmend an Bedeutung. Insbesondere Seegang und Oberflächenwind lassen 
sich mit Mikrowellen-Radargeräten gut erfassen. Auf der Forschungsplatt 
form "Nordsee" wurden gemeinsam mit dem SFB 94 und dem Naval Research 
Laboratory, Washington DC., neuartige Radargeräte (L-Band) erprobt, die 
1984 während der SIR-B Mission des SPACELAB eingesetzt werden sollen. 
Zur Eichung dieser Geräte wurden Pitch-und-Roll-Bojen für Messungen des 
Seegangsrichtungsspektrums erstmals erfolgreich von der Plattform aus 
eingesetzt.
	        
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