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Full text: Jahresbericht 1981

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36« Jahresbet« Dt. Hydrogr. Inst. 1981 
(0,5 bis 1 pg/1). Die Verteilung läßt darauf schließen, daß ein Großteil 
der Erdöl-Kohlenwasserstoffe aus den Flüssen in das Meer gelangt. An 18 
identischen Stationen lag der Mittelwert im Februar bei 4,6 (Jg/l, im Ju 
li bei 2,2 pg/1. Höhere Konzentrationen im Winter lassen sich durch ge 
ringere Verdunstungsraten, geringere Photooxidation und verminderten 
bakteriellen Abbau erklären. Allerdings müssen weitete, regelmäßige Mes 
sungen zeigen, ob es sich hierbei um einen generellen Trend handelt. 
Ende Juli wurden die Untersuchungen auf der Forschungsplattform "Nord 
see" fortgeführt. Der Mittelwert von 22 Einzelmessungen aus 1 m und 
10 m Wassertiefe lag bei 0,9 pg/1, die Standardabweichung bei 10 %. 
Als neue, leistungsfähige Analysenmethode wurde die Gaschromatographie- 
Massenspektrometrie-Kopplung (GC-MS) eingeführt. Damit ist die Möglich 
keit gegeben, auch in sehr komplexen Substanzmischungen - wie gerade 
den Meerwasserextrakten - gezielt einzelne Substanzen oder Substanzklas 
sen zu bestimmen. Dieses aufwendige Verfahren wurde zunächst zur Kon 
trolle der spektroskopischen Ergebnisse und zur vollständigen Analyse 
repräsentativer Proben eingesetzt. Durch ein leistungsstarkes Auswerte 
system besteht die Möglichkeit, vollständige Chromatogramme von Proben 
auf Platten langfristig zu speichern, um auch noch nach Jahren alle In 
formationen Uber ihre ursprüngliche Zusammensetzung verfügbar zu haben. 
2.2.4 Meereskundliche Querschnittsaufgaben 
Das DHI koordiniert in der Bundesrepublik Deutschland die Überwachung 
der Nord- und Ostsee. Dieser Auftrag umfaßt den chemisch-physikalischen 
und den biologischen Aspekt der Überwachung, wobei das biologische Moni 
toring nur durch die freiwillige Mitarbeit von Bundes- und Länderanstal 
ten und Instituten bewältigt werden konnte. Ferner beriet das DHI unter 
dem Aspekt des Meeresumweltschutzes den Bundesministex des Innern bei 
der EG und den Bundesminister für Wirtschaft beim Tiefsee-Bergbau. 
Das DHI hatte an der Arbeit der wissenschaftlichen Arbeitsgruppen der 
Übereinkommen zur Reinhaltung des Meeres von Oslo-, London-Dumping und 
Helsinki wesentlichen Anteil. 
2.2.4.1 Dumping 
Die wissenschaftlich-fachtechnischen Arbeiten innerhalb des Verfahrens 
zur Erteilung von Erlaubnissen für die Einbringung oder Verbrennung von 
Abfallstoffen auf der Hohen See nahmen einen großen Teil der Tätigkeiten 
ein« Dabei wurde festgestellt, daß die Nordsee zumindest in den küsten 
nahen Gebieten durch den Eintrag von Schadstoffen verschiedenen Ur 
sprungs nach wie vor stark belastet ist. Obwohl der Anteil der über die 
Einbringung der Nordsee zugeführten Schadstoffe, verglichen mit anderen 
Quellen (Flüsse, Atmosphäre, Schiffsverkehr), gering ist, wurde darauf 
hingewirkt, durch stufenweise Reduzierung der Abfallmengen eine Entla 
stung des Nordseebereichs zu erreichen. Dies führte dazu, daß der ausge
	        
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