Meereskunde
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1976. Es konnte keine weitere Anreicherung der Metalle Quecksilber, Kad
mium, Zink und Blei festgestellt werden.
Die sedimentologischen und sedimentchemischen Untersuchungen in dem ehe
maligen Einbringungsgebiet für den Klärschlamm der Freien und Hansestadt
Hamburg wurden fortgeführt. Hier konnte keine Verbesserung der Sediment
beschaffenheit festgestellt werden.
Die Untersuchungen für ein Forschungsprojekt des Kuratoriums für For
schung im Küsteningenieurwesen zur Schlicksedimentation wurden abge
schlossen. Außerdem wurden Messungen mit FS "Meteor" aus dem Island-
Färöer-Bereich ausgewertet. Gutachten und Stellungnahmen zu Angelegen
heiten, die den Meeresboden betreffen, wurden abgegeben, wobei der Um
weltschutz beim Tiefseebergbau als neuer Themenkreis hinzukam.
2.2.3.4 Organische Schadstoffe im Meer
Das 1981 beschaffte Massenspektrometer bedeutet eine entscheidende Er
weiterung der Arbeitsmöglichkeiten. Dadurch wird nicht nur die Metho
denkontrolle der bisherigen Verfahren, sondern auch die Identifizie
rung bisher unbekannter Stoffe möglich.
Nicht flüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe:
In den Jahren 1979 und 1980 fanden zwei Interkalibrationsversuche zur
Bestimmung von Pestiziden und PCBs im Meerwasser statt, an denen das DHI
beteiligt war. Veranstalter waren IOC/WMO/UNEP* bzw. EEC/COST**. Die Er
gebnisse beider Versuche waren sehr zufriedenstellend, jedoch lassen
sich Analysendaten aus verschiedenen Laboratorien nur sehr begrenzt ver
gleichen.
Die mit der Einführung der Kapillarchromatographie verbundene, erheblich
verbesserte analytische Auflösung ermöglichte eine Methodenveränderung,
durch die die vollständige Probenbearbeitung auch an Bord vorgenommen
werden kann. Damit ist ein wichtiger Schritt vom Monitoring zur Überwa
chung getan. Das neue Verfahren wurde in der Nordsee auf "Gauß” und auf
"Meteor" erprobt.
Als Ergebnis dieser Untersuchung zur großräumigen Verteilung von nicht
flüchtigen Organochlorverbindungen in der Nordsee zeigte sich, daß die
Verteilung des Jj—HCH (Lindan) den Ein- und Ausstromverhältnissen in der
Nordsee entspricht (s. Abb. 13).
Die im Bereich des atlantischen Einstroms gemessene y-HCH-Konzentration
von 0,2 ng/1 wird als Basiswert für die Nordsee angesehen. Nach Osten
* United Nations Environmental Programme
** Coopération Européenne dans le Domaine de la Recherche Scientifique
et Technique