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Full text: Jahresbericht 1981

Meereskunde 
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2.2.2.2 Eisdienst 
Der Winter 1980/81 war im norddeutschen Küstengebiet eisarm. Es gab aber 
in dem zurückliegenden 85jährigen Beobachtungszeitraum immerhin 19 Win 
ter mit noch weniger Eis. Im übrigen Ostseeraum war die Vereisung nor 
mal. In den heimischen KUstengewässem trat das Eis hauptsächlich vom 
7. bis 31. Januar auf. Die Vereisung blieb auf das nordfriesische Wat 
tengebiet, die Elbe oberhalb von Brunsbüttel und auf Schlei und Trave 
beschränkt. Die Kleinschiffahrt wurde kaum behindert. 
Vom 21. November 1980 bis zum 1. Juni 1981 wurden 128 gedruckte Eisbe 
richte und 51 Eisübersichtskarten in einer Auflage von 265 Exemplaren 
herausgegeben. 185 telefonische Auskünfte wurden erteilt. Zur Weiterver 
arbeitung erhielten der Deutschlandfunk zwei Eisberichte und das Seewet 
teramt für Bildfunksendungen 36 Eisübersichtskarten vom Seegebiet um 
Neufundland. Reedereien und Bundesforschungsanstalten bekamen zahlreiche 
Eiskarten von der Antarktis. 
Der Austausch der Eismeldungen mit den von der Vereisung betroffenen An 
liegerstaaten der Nord- und Ostsee verlief reibungslos. Der Deutsche 
Wetterdienst übermittelte die Eismeldungen und Wassertemperaturen durch 
das globale Telekommunikationssystem. Das Seewetteramt beriet den Eis 
nachrichtendienst meteorologisch. 
Die Eisbeobachtungen aus dem Nord- und Ostseeraum wurden in die Eiskar 
tei übernommen. Die Anstrengungen waren aber hauptsächlich auf den Auf 
bau einer nationalen Eisdatenbank gerichtet. Es wurden hierfür die seit 
1954 auf Karteikarten und in Textform vorliegenden Eisinformationen von 
der deutschen Küste und der westlichen Ostsee auf EDV-geeignete Daten 
träger übernommen. Wertvolle zusätzliche Informationen über das Treib 
eisvorkommen der Ostsee, die der konventionelle Beobachtungsdienst in 
der Regel nicht liefern kann, brachten die hochauflösenden Aufnahmen der 
Forschungssatelliten der "Landsat"-Serie. 
Im November traten ein neuer Ostsee-Eiskode und, erstmalig im interna 
tionalen Eisnachrichtendienst, einheitliche WMO*-Eissymbole in Kraft. 
Damit ist die Voraussetzung für größeren Informationfluß für Schiffahrt 
und Wissenschaft geschaffen. In diesem Zusammenhang hatte der Eisdienst 
mehrere technische Vorbereitungen zu treffen. Die wichtigsten davon wa 
ren: Für die Eisbeobachter wurde eine umfangreiche Anleitung zur Ver 
schlüsselung der Beobachtungen angefertigt. Der gedruckte Eisbericht und 
zwei im Dienst verwendete Eisübersichtskarten erhielten ein neues Lay 
out. 
Für den gedruckten Eisbericht wurden die Vorbereitungen und Vorübungen 
zur Anwendung des Textverarbeitungssystems der Großrechenanlage abge 
schlossen, so daß es künftig im Betriebsdienst angewendet werden kann. 
* World Meteorological Organization
	        
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