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36. Jahresbet. Dt. Hydtogr. Inst« 1981
Wegen der angespannten Personalsituation werden Forschungsvorhaben nur
in Nord- und Ostsee und den unmittelbar angrenzenden Gewässern, soweit
die dortigen Untersuchungen zum Verständnis der Vorgänge ln der Nord-
und Ostsee erforderlich sind, durchgefÖhrt.
Der Schwerpunkt der ozeanographlschen Untersuchungen lag auf dem Umwelt
sektor. Dazu gehört auch die Überwachung der Schadstoffe in Meerwasser
und Sediment. Besonders intensiv wurde der Verlauf einer extremen Sauer
stof fverarmung im Sommer ln der Deutschen Bucht verfolgt, die aufgrund
mehrerer besonders starker Planktonblüten auftrat. In den gleichen Rah
men müssen auch die Vorarbeiten zur Herausgabe eines Strömungsatlasses
der Deutschen Bucht gestellt Werden, derfür die Bewertung der Schad
et off Zuführung ein unerläßliches Hilfsmittel werden wird.
Die nautischen Dienste liefen in gewohnter Weise ab. Für die Schiffssi
cherheit wurden nautische Anlagen, Geräte und Instrumente geprüft, und
die Einhaltung der Schiffssicherheitsverordnung an Bord wurde kontrol
liert. Für das DHI tätige Beauftragte und anerkannte Betriebe wurden
überwacht. In der Seeschiffsbestandsdatei sind z. Z. die Daten Von etwa
20 000 Schiffen gespeichert und stehen für Auskünfte zur Verfügung.
Im nationalen und internationalen Rahmen wurde an den Vorbereitungen für
ein Seenotfunksystem der Zukunft "Future Global Maritime Distress and
Safety System“ (FGMDSS) weiter mitgearbeitet.
Das DHI hat nach dem Festlandsockelgesetz in 14 Fällen Forschungs-, Auf-
suchungs- und Gewinnungshandlungen im Bereich des deutschen Festland
sockels erlaubt. Für die Einleitung und Verbrennung von Abfallstoffen
auf der Hohen See sind 11 Erlaubnisse nach dem Hohe- See-Einbringungsge
setz erteilt worden.
Die Bibliothek, die auch das Seewetteramt des Deutschen Wetterdienstes
und die Abteilung Seeverkehr des Bundesministers für Verkehr betreut,
erweiterte ihren Bestand auf 109 000 Bände. Zum Jahresbeginn hat das
neue, mit einem Control-Data-Rechner ausgerüstete "Gemeinsame Rechen
zentrum beim DHI" seinen Betrieb aufgenommen.
Im DHI waren 779 Personen beschäftigt.
Das Haushaltsvolumen umfaßte 10,5 Mio DM Einnahmen und 61,2 Mio DM Aus
gaben.
Das dem Deutschen Hydrographischen Institut angegliederte und gemeinsam
mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft betriebene Deutsche Ozeanogra-
phische Datenzentrum (D0D) erweiterte sein Datenarchiv auf etwa 7,8 Mio
physikalische und chemische Meßwerte.
Auch im Berichtsjahr informierten sich wieder viele in- und ausländi
sche Besucher über die Arbeit des DHI. Von besonderer Bedeutung war der
Besuch des Bundesministets für Verkehr, Dt. Volker Hauff, am 3. Dezem
ber.