Technische Schiffssicherheit
61
gen Seenotfunksystems (Future Global Maritime Distress and Safe-
ty System) entworfen.
In der IMCO-Arbeitsgruppe für das zukünftige Seenotfunksystem
und im Internationalen Beratenden Ausschuß für den Funkdienst
(CCIR) der Internationalen Fernmeldeunion (UIT) (Studienkommis
sion 8 und Interims Working Party 8/7) wurde insbesondere im Hin
blick auf den terrestrischen und Sate111ten-Seenotfunk mitgear
beitet.
Dem gleichen Ziel galt die Arbeit in der SÄR-Arbeitsgruppe *) der
ESA**) (Leitung der Gruppe). Nach Beendigung der weltweiten Funk
verwaltungskonferenz WARC '79***), auf der das DHI den Bundesmi
nister für Verkehr auf dem maritimen Gebiet vertrat, wurde mit
der Vorbereitung der Funkverwaltungskonferenz für die mobilen
Dienste MWARC ’82****) begonnen.
Aufgrund der Ergebnisse der WARC '79 und vorangegangener hollän
discher Entscheidungen wurde im Zuge der Neubedeckung der deut
schen Küstengewässer mit Ortungsfunksystemen für die Küstenver
messung die Installation eines neuen Verfahrens zunächst zwi
schen Ems und Jade vorbereitet.
2.3.3.5 Hyperbel- und integrierte Navigation
Für den Neubau FS "Gauß" wurde unter Verwendung der Rechenanlage
HP-1000 ein Navig a txons proz eßr echne r s,y s t em entwickelt. Es dient
zugleich als Referenzsystem für die Baumusterprüfungen nauti
scher Anlagen und Geräte. Die erste Ausbaustufe der rechnerge
stützten Navigation konnte bereits während der ersten Forschungs
fahrt in Betrieb genommen werden.
Bis zum Jahresende wurde folgender Stand erreicht: Die Daten der
Navigations- und VermesSungsverfahren Decca und Hi Fix/Hl Fix 6
werden kontinuierlich in geographische Koordinaten umgewandelt.
Gleichzeitig erfolgt eine Rückrechnung, um der Schiffsführung
eine Kontrolle über die einwandfreie Funktion von Hard- und Soft
ware des Gesamtsystems zu ermöglichen. Außer der Schiffsposition
wird die Schiffsbewegung über Grund berechnet. Für die Aufgaben
des Schiffes lassen sich bis zu 50 Zielpunkte einspeichern und in
beliebiger Reihenfolge ansteuern und abfahren. Während des An-
steuerns eines Zielpunktes werden ständig der Abstand und die
Richtung dorthin sowie die Zeit bis zur Ankunft auf einem Bild
schirm alphanumerisch angezeigt. Auf einem Plotter wird der
Schiffsweg mit Zeitangaben im Merkatornetz dargestellt. Der Maß
stab des Merkatornetzes ist frei wählbar. Zusätzlich lassen sich
auf dem Plotter auch die Zielpunkte und Landkonturen maßstabsge
treu darstellen. Für Protokollzwecke wird der gesamte Datensatz
in regelmäßigen, wählbaren Zeitabständen ausgedruckt.
*) Search and Rescue
**) European Space Agency
***) World Administrative Radio Conference
****) Mobile World Administrative Radio Conference