Meereskunde
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2.2.2.2.4 Fernerkundung
Wie bisher wurden die Koordinierungsaufgaben für ozeanographi-
sche Fragen bei der Fernerkundung wahrgenommen. Innerhalb des
von der European Space Agency (ESA) und vom Joint Research Cen
tre, Ispra, der EG organisierten und finanzierten Fernerkundungs
programms "European SAR-580 Campaign" mit einem hochauflösenden
abbildenden Radarsystem (£ynthetic Apsrture Radar - SAR) soll
im Sommer 1981 im Bereich der "Forschungsplattform Nordsee" ein
North Sea Oil and Slick Experiment" stattfinden, an dessen Pla
nung das DHI mitwirkt.
Für die Fernerkundung des Meereises ist mit Mitarbeitern des ka
nadischen Eisdienstes ein gemeinsames Programm vereinbart worden.
2.2.2.3 Erdmagnetismus, Observatorium Wlngst
2.2.2.3.1 Erdmagnetisches Observatorium Wingst
Seit Beginn des Berichtsjahres werden die Variationen in drei
Komponenten und die Totalintensität digital erfaßt, aufbereitet
und auf Magnetband gespeichert. Die Weiterverarbeitung für das
Erdmagnetische Jahrbuch wurde vorbereitet. Einige Programme wur
den in Zusammenarbeit mit dem Rechenzentrum entwickelt und be
reits eingesetzt.
Es zeigte sich, daß die Variometer-Basen des digitalen Systems
häufiger kontrolliert werden müssen als die des klassischen Sy
stems: Während zur Bestimmung der Basen des klassischen Systems
etwa wöchentliche Messungen ausreiehen, sind für das digitale
System drei Messungen pro Woche erforderlich.
Die Horizontal- und die Vertikalkomponente sowie die Totalin
tensität wurden mit dem Protonen-Komponenten-Magnetometer (PKM)
bestimmt, die Deklination mit dem Stat Ionstheodoliten, Zusatz
messungen der Deklination ebenfalls mit dem PKM. Die Basen der
Vertikalkomponente würde laufend mit zwei Z-Waagen kontrolliert.
Vom Observatorium Wingst aus wurden an den Observatorien Niemegk
und Fürstenfeldbruck Vergleichsmessungen durchgeführt. Aus den
Ergebnissen konnten Rückschlüsse auf die Stabilität der Bezugs-
niveaus abgeleitet werden. Demselben Zweck dienten Pfeilerdiffe
renz-Messungen in Wingst und eine Messung der Hor1zöntalkomponen-
te nach Laiont.
Unter Federführung des Observatoriums wurde der Momentanwert-
Vergleich mit 21 europäischen Observatorien fortgesetzt. Die zen
trale Auswertung erfolgte im DHI; die beteiligten Stationen er
hielten die Monatsmittel der Differenzen sowie eine Übersieht
der von den Säkularvariationen befreiten maximalen Schwankungen
dieser Monatsmittel.
Die für den Momentanwert-Vergleich benötigte Totalintensität zur
Zeit 2 Uhr UT wurde den Magnetband aufzeichnungen entnommen. Als
Meßwertgeber diente das Protonenmagnetometer V75. Ein laufender