Deutsches Ozeanographisches Datenzentram (DOD)
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Mit der 51. Fahrt (10.1. bis 9.7. 1979) nahm FS ¡»Meteor" an der internationalen
Expedition EGGE 1978-1979 (First Garp Global Experiment) teil, die in das Seege
biet am Äquator zwischen Afrika und Südamerika führte. Diese Fahrt diente
Messungen zur Untersuchung der Dynamik äquatorialer Stromsysteme, zum
äquatorialen Auftrieb und zur Ökostruktur der Auftriebssysteme, zum Gäsaus-
tausch Ozean-Atmosphäre, zur Niederschlagsphysik in den Tropen und zur
Windstruktur in der äquatorialen Atmosphäre.
Den deutschen Beitrag koordinierte Prof. Dr. H. Hinzpeter vom Meteorologischen
Institut der Universität Hamburg. Die Fahrtabschnitte mit multidisziplinärem
Charakter leiteten:
Dr. J. Meincke vom Institut für Meereskunde an der Universität Kiel (IfM), Prof.
Dr. G. Hempel (IfM), Prof. Dr. W. Nellen (IfM), Dr. G. Gravenhorst von der Kern
forschungsanlage Jülich und und Dr. H. Jeske vom Meteorologischen Institut der
Universität Hamburg.
Auf der 52. Fahrt (7. 8. bis 20. 10. 1979) wurden für radiologische, spurenchemi
sche und hydrographische Untersuchungen in der Nordsee und im Nordmeer
Proben genommen. Ferner wurde ein neues nachrichtentechnisches Übertra
gungsverfahren zwischen Land und Schiff unter Verwendung von Nachrichtensa
telliten erprobt. Koordinator der Fahrt war Dr. H. Kautsky vom DHI, der auch
den 1. Fahrtabschnitt leitete; für den 2. Fahrtabschnitt war Dr. H.-F. Eicke (DHI)
verantwortlich.
3.2 DEUTSCHES OZEANOGRAPHISCHES DATENZENTRUM (DOD)
Durch Einreihen neuer Meßwerte in das Datenarchiv konnten räumliche und
zeitliche Lücken in der Sammlung geschlossen werden.' In dem Berichtszeitraum
wurden rund 670000 Records (etwa identisch mit Beobachtungen zu einem be
stimmten Termin oder in einer bestimmten Wassertiefe), die von deutschen Stel
len gewonnen wurden, in das Datenarchiv eingereiht. Damit erhöhte sich der
Datenbestand auf etwa 2,4 Mill. Records. Alle Daten sind auf Magnetband gespei
chert (9 Spuren, 800 bpi, ungerade Parität) und stehen Interessenten auf Anfrage
zur Verfügung.
Die im DOD gespeicherten Meßwerte wurden wieder stark genutzt Etwa
660000 Records, das sind 27 Vo des Datenarchivs des DOD, wurden Interessenten
aus dem Datenbestand des DOD für wissenschaftliche Arbeiten zur Verfügung
gestellt. Zusätzlich beschaffte das DOD etwa 1 Mill. Records aus dem Weltdaten
zentrum A für Ozeanographie. Das DOD lieferte sowohl Einzelwerte als auch sta
tistische Werte (z. B. Mittelwerte, Extremwerte und Standardabweichungen). Die
Angaben wurden in Form von Datenlisten, Magnetbändern oder graphischen
Darstellungen bereitgestellt. Die Anfragen bezogen sich auf den nordöstlichen
Atlantischen Ozean, auf die Karibische See, die Orinoco- und Amazonasmündung
sowie auf den östlichen Indischen Ozean. Sehr häufig wurden die Langzeitmes
sungen aus der Nordsee (deutsche Feuerschiffe) und der nordatlantischen Ozean
wetterstationen angefordert. Dies spiegelt offensichtlich die intensivierten Kli
mauntersuchungen einiger deutscher Institute wieder.