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33./34. Jahresbericht des Deutschen Hydrographischen Instituts 1978/79
kundungsexperiments MARSEN in der Deutschen Bucht die klassischen ozeano
graphischen Meßverfahren (Sea Truth Co-Ordinator).
2.2.44 Aufbereitung, Sofortverarbeitung und -austausch von Meßnetzdaten
Das DHI sammelte aktuelle ozeanographische Daten, bereitete sie auf und
tauschte sie international aus. Ferner wurden Messungen im Rahmen von IGOSS
angeregt und organisiert.
Der wichtigste Austauschweg ist das Global Telecommunication System (GTS)
der WMO. Seit Mitte 1979 hat das DHI einen direkten Anschluß an den GTS-
Rechner in Offenbach.
Zu zwei automatischen Stationen, dem „Leuchtturm Kiel" und dem Feuerschiff
„Fehmambelt", bestehen vom DHI aus direkte Leitungen? die Daten der Nordsee
boje NSB II werden über METEOSAT an die Bodenstation in Darmstadt (ESOC)
und von dort über Offenbach an das DHI übertragen.
Für IGOSS wurden
9 Forschungsschiffe („Meteor", „Anton Dohrn", „Walther Herwig", „Friedrich
Heincke", „Polarsirkel“, „Planet", „Poseidon“, „Gauß", „Shackleton")
und 5 andere Schiffe („Otto Hahn“, „Cap San Marco", „Cap San Augustin",
„Frithjof", „Imgril")
mit XBT-Anlagen und XBT-Sonden ausgerüstet. Den Schiffen wurden 2670 XBT-
Sonden zur Verfügung gestellt. Alle von den Schiffen übermittelten Daten wur
den für den internationalen Austausch in das GTS eingespeist.
Während des Aufbaus 1978 und der Operationellen Phase des First Global GARP
Experiment (FGGE) hat das DHI als ein „Specialized Oceanographic Data Centre"
für FGGE fungiert. Aufgabe des Zentrums war es, alle durch IGOSS ausgetausch
ten ozeanographischen Daten zu sammeln, zu kontrollieren und in einem interna
tional vereinbarten Format auf Magnetband zu speichern. Alle 10 Tage wurde ein
Magnetband mit aufbereiteten Daten an das andere „Specialized Oceanographic
Data Centre" in Monterrey, USA, geschickt, wo gleichartige Daten hinzugefügt
wurden, die nicht über das GTS ausgetauscht worden waren. In den beiden Jah
ren wurden 73 Magnetbänder mit etwa 56000 Bathy- und Tesac-Meldungen (Tem
peratur und Temperatur/Salzgehaltmessungen in verschiedenen Tiefenniveaus)
in die USA geschickt. Eine Übersicht über die geographische Verteilung der Mel
dungen während der ersten Hälfte des Jahres 1979 zeigt Abb. 10.
Die Daten, insbesondere die aus dem IGOSS-Netz, werden zu aktuellen Datenli
sten verarbeitet und, entsprechend den Anforderungen der Benutzer, in regelmä
ßigen Abständen an sie weitergegeben. Empfänger dieser Datenlisten sind:
DHI: Nord- und Ostsee,
Institut für Meereskunde, Hamburg: Ostsee,
BFA für Fischerei: antarktische Gewässer,
ICES: Nordatlantik-Wetterschiffe, Nord- und Ostsee.
Alle ozeanographischen Daten, die auf Stationen des DHI gewonnen werden,
oder für deren Gewinnung das DHI verantwortlich ist werden in jährlichen Da
tenreports veröffentlicht: