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Full text: Jahresbericht 1978-1979

Meereskunde 
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2.2.3.1.3 Überwachung des Meerwassers auf Schwermetalle 
Während der Fahrt Nr. 47 des FS „Meteor" wurden im Januar 1978 auf 22 Statio 
nen in der Deutschen Bucht gefilterte und ungefilterte Wasserproben zur Bestim 
mung von Schwermetallen genommen. Sie wurden tiefgefroren und Ende 1979 im 
Laboratorium auf Cadmium, Kupfer, Eisen, Nickel und Mangan durch flammen 
lose Atomabsorptionsspektrometrie (AAS) analysiert. Außerdem wurde erstmals 
ein Gerät zur Gefriertrocknung erfolgreich erprobt. Die damit erhaltenen fein 
pulvrigen Seesalzproben sollen mit der Neutronenaktivierungsanalyse (NAA) auf 
schädliche Schwermetalle und umweltbeeinflussende Spurenelemente unter 
sucht werden. 
Im Juli 1978 und im März 1979 wurden zum ersten Mal von der Forschungsplatt 
form „Nordsee" (FPN) aus gemessen. Ziel war die Prüfung, ob durch Überwachung 
an einem singulären Punkt in der Deutschen Bucht etwas über die Variationen 
des Schwermetallgehalts im Meerwasser ermittelt werden kann? außerdem wur 
den neue Probennahmetechniken und Analysenverfahren auf der Forschungs 
plattform erfolgreich erprobt. 
Auf dem 1. und 2. Fahrtabschnitt der „Meteor'-Reise Nr. 52 (August/Septem 
ber 1979) wurden im Nordmeer und in der Barentssee zahlreiche Wasserproben 
mit zum Teil neuartigen Probennahme- und Vorbehandlungsmethoden gewon 
nen. Ein Teil der Analysen wurde zum ersten Mal mit der flammenlosen Atomab 
sorptionsspektrometrie schon an Bord ausgeführt. Außerdem wurden Proben für 
die Neutronenaktivierungsanalyse gefriergetrocknet sowie Meerwasserproben 
mit einem neu eingesetzten Verfahren genommen und auf Quecksilber analy 
siert. Die „Meteor'-Fahrt war dringend erforderlich geworden, um die bisherigen 
Daten aus den Küstengebieten und den Schelfmeeren der Nord- und Ostsee mit 
methodengleich gewonnenen Zahlenwerten aus dem offenen Ozean vergleichen 
zu können. Erst dadurch läßt sich abschätzen, inwieweit die Küstenmeere durch 
anthropogene Einflüsse stärker mit Schwermetallen belastet sind als Meeresge 
biete im fernen Atlantik. 
Die sehr schwierigen Analysen der tiefgefrorenen Wasserproben wurden im La 
boratorium Sülldorf weitergeführt. Durch Einsatz eines neuen AAS-Gerätes mit 
Mikroprozessorsteuerung sowie neuerdings durch die Auswertung der Ergeb 
nisse mit einem programmierbaren Tischrechner konnten bedeutende Verbesse 
rungen im Probendurchsatz erzielt werden. Die Spurenmetalldaten aus dem inter 
nationalen Großexperiment BOSEX '77 (Baltic Open Sea Experiment) im Septem 
ber 1977 in der zentralen Ostsee wurden ausgewertet und über die Ergebnisse 
beim ICES vorgetragen. 
Werte der Konzentration ausgewählter Schwermetalle im gefilterten und ungefil 
terten Meerwasser, die auf früheren Überwachungsfahrten in die Deutsche Bucht 
und die westliche Ostsee gewonnen worden waren, wurden statistisch bearbeitet 
und in einer vergleichenden Darstellung auf einem internationalen Symposium 
in Helgoland vorgetragen (Abb. 6). 
Das Institut nahm an neuen internationalen Interkalibrationsexperimenten zum 
Vergleich der analytischen Verfahren teil, die vom ICES sowie von der Joint Mo 
nitoring Group (JMG) der Konventionen von Oslo und Paris organisiert wurden. 
Bei einem besonders wichtigen Vergleichsexperiment des ICES wurde das DHI
	        
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