FS „Meteor
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3 Gemeinsame Forschungseinrichtungen der DFG und des DHI
3.1 FORSCHUNGSSCHIFF „METEOR"
Das vom DHI bereederte Forschungsschiff „Meteor" unternahm im Auftrag der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die Fahrten Nr. 45 und 46. Das DHI
führte die Fahrten Nr. 40, 42 und 43 aus und gemeinsam mit der DFG die Fahrten
Nr. 41 und 44. Die Fahrtrouten sind in den Abbildungen 14 und 15 wiedergegeben.
Auf den Fahrten Nr. 40 bis 43 führte Kpt. U. Meyer das Schiff, danach Kpt.
W. Feldmann.
Die 40. Reise gliederte sich in drei Abschnitte mit voneinander unabhängigen
Forschungsprogrammen. Während des 1. Abschnitts (13.1. bis 23.1.76), den
H. Friedrich (DHI) leitete, wurden in der nördlichen Nordsee, im Skagerrak und
im Kattegat Wasserproben zur Untersuchung auf ihren Gehalt an Cäsium 137
entnommen (RANOSP, vgl. Fahrt Nr. 42 u. Abschn. 2.3.7.1). Die Arbeiten des
2. Abschnitts (2.2. bis 25.2.76), für den D. Voppel (DHI) verantwortlich war,
befaßten sich im Bereich des Reykjanes-Rückens mit vorbereitenden geophysi
kalischen Untersuchungen für das weltweite Bohrprogramm IPOD (International
Phase of Ocean Drilling), an dem die Bundesrepublik beteiligt ist. Den 3. Fahrt
abschnitt (4.3. bis 17. 3. 76) leitete K. P. Koltermann (DHI). Für das Projekt
INOUT (Inflow-Outflow), bei dem man vor allem die Ein- und Ausstromverhält
nisse an den Rändern der Nordsee untersuchte, wurden in der nördlichen Nord
see und in der Deutschen Bucht Meßgeräte verankert. INOUT war Teil des Joint
North Sea Data Acquisition Programme (JONSDAP '76, vgl. Abschn. 2.3.1.2), an
dem sich alle Anliegerstaaten der Nordsee beteiligten.
Ebenfalls zu JONSDAP '76 gehörte das Fladengrund-Experiment (FLEX '76), an
dem sich „Meteor" vom 23. 3. bis 16. 6. 1976 (Fahrt N r. 41 ) gemeinsam mit
FFS „Anton Dohrn", VFS „Gauß", FS „Friedrich Heincke" und WFS „Planet"
beteiligte. Dieses Experiment, an dem insgesamt 15 Schiffe und 1 Forschungsflug
zeug teilnahmen, befaßte sich mit der Entwicklung des Ökosystems während der
Frühjahrserwärmung und der damit beginnenden Planktonproduktion in der
freien Nordsee (vgl. Abschn. 2.3.2, 2.3.3, 2.3.5.1 und 2.3.6.1). Den deutschen Bei
trag koordinierte Dr. H. Weidemann vom DHI. Fahrtleiter waren Dr. E. Mittel-
staedt (DHI), K. P. Koltermann (DHI) und Dr. G. Prahm (DHI).
Die 42. Fahrt (26. 7. bis 9. 9. 76) schloß das Radiologische Nordseeprogramm
(RANOSP) ab, das seit 1974 vom DHI gemeinsam mit dem britischen Fisheries
Radiobiological Laboratory, Lowestoft, durchgeführt wurde. Ziel dieses Pro
gramms war es, die zeitliche Veränderung des Gehalts an radioaktiven Isotopen
im Meerwasser zu messen und damit die Wassermassenbewegungen in der Nord
see zu erforschen (vgl. Abschn. 2.3.7.1). Dr. H. Kautsky (DHI) war Koordinator
und Leiter der Reise.
Aufgaben der 43. Fahrt (20.9. bis 17. 11.76), die Dr. U. Fleischer (DHI) koor
dinierte und leitete, waren geophysikalische Untersuchungen in der Nordsee und
im Nordatlantik. Mit sprengseismischen Methoden wurde die Struktur des tiefe
ren Untergrundes in der Ubergangszone von Norddeutschland in die Deutsche