Skip to main content

Full text: Jahresbericht 1976-1977

Seevermessung und Seekartenwerk 
23 
Vielseitigere Einsatzmöglichkeiten — insbesondere bei ungünstigen Wetter 
verhältnissen — verspricht ein transportables Funkortungssystem. Im Herbst 
1977 wurde in den Gewässern um Fehmarn und im Hamburger Hafen ein Mini- 
Ranger-III-System der Firma Motorola erprobt. Hierbei wird der Schiffsort in der 
Regel durch kontinuierliches Messen der Entfernungen zu zwei festen Land 
stationen (Bogenschlag) bestimmt. Die Unsicherheit für eine gemessene Ent 
fernung wird vom Hersteller mit ± 3 m angegeben und als Richtwerte für die 
Reichweiten — je nach verwendeten Antennen — 18 bis 180 km. Das System 
erwies sich während der Erprobung als zuverlässig und robust, weitere Aussagen 
sind erst nach Auswertung der Meßdaten möglich. 
Für die Seevermessung wurden die laufenden geodätischen Berechnungen aus 
geführt. Weiterhin sind für die nautische Kartographie und in Amtshilfe für 
andere Dienststellen Koordinatenberechnungen, Umwandlungen von Hyperbel 
koordinaten sowie Streckenberechnungen erstellt worden. Diese Berechnungen 
wurden mit den im Hause vorhandenen Rechenanlagen ausgeführt. 
Im Jahre 1977 wurde ein druckender und programmierbarer Tischrechner HP 97 
beschafft; für die laufenden Berechnungen wurde ein umfangreiches Programm 
archiv erstellt. 
Die Programmsammlung für die numerisch gesteuerte Zeichenanlage Aristomat 
ist um folgende Programme erweitert worden: 
— Zeichnen der Randeinteilung einer topographischen Karte 1 : 25 000 
— Zeichnen einer Tiefendifferenzenkarte nach vorgegebenen Tiefenunter 
schieden in rasterhafter Darstellung 
— Zeichnen der auf NN bezogenen Tiefenkarten für das neue Kartenwerk des 
KFKI (Kuratorium für Foschung im Küsteningenieurwesen). 
Die übrigen Programme wurden geringfügig geändert, um wechselnden Anfor 
derungen besser gerecht werden zu können. Hervorzuheben ist, daß bei der Dar 
stellung der Tiefenzahlen in den Arbeitskarten der Seevermessung die Zahl nicht 
mehr gezeichnet wird. Für die Lichtzeicheneinrichtung wurde eine spezielle 
Scheibe beschafft, mit der die Tiefenzahlen „geblitzt" werden. Hierdurch konnte 
eine wesentliche Verkürzung der Zeichenzeit erreicht werden; außerdem ist die 
Darstellung graphisch besser geworden. 
Sämtliche in beiden Jahren bei der Seevermessung gewonnenen Positions- und 
Tiefenangaben wurden aufbereitet und in Arbeitskarten dargestellt (1976 ins 
gesamt 201 414 Positionen; 197? insgesamt 448 145 Positionen). 
Für die Datenverarbeitung im Seekartenwerk wurde eine interaktive Digitalisier- 
und Datenkorrekturstation „ARISTOGRID CD 400“ installiert (frühere Bezeich 
nung: „ARISTOGRID ID 101“). Dieses System gestattet das interaktive Digitali 
sieren von Karten und Plänen mit der Möglichkeit, die so gewonnenen Daten auf 
Magnetband zu speichern (Datenbank), sowie das interaktive Editieren (Nach 
führen, Berichtigen, Aufbereiten) bereits digitalisierter und gespeicherter Daten. 
Die Inhalte der Datenbank lassen sich mit Hilfe von Zeichentischen darstellen. 
Außerdem ist das Korrigieren der bei der Seevermessung anfallenden Loch 
streifen möglich, wobei die berichtigten Datenbestände auf Magnetband ausge 
geben werden. 
Das Gerätesystem ist in Abbildung 3 dargestellt. Es besteht aus einer Zentral 
einheit, einer Digitalisierstation, einer Editierstation (Korrekturplatz), einem
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.