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Full text: Jahresbericht 1976-1977

Das DHI in den Jahren 1976 und 1977 
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Das Forschungsschiff „Meteor" , vom DHI bereedert und gemeinsam mit der 
DFG*) genutzt, unternahm 7 Fahrten in die Nordsee und den Nordatlantik, Im 
Mittelpunkt der ozeanographischen Arbeiten stand 1976 die Be 
teiligung am internationalen Fladengrund-Experiment (FLEX '76), das sich mit 
der Entwicklung des Ökosystems während der Frühjahrserwärmung und der 
damit beginnenden Planktonproduktion in der freien Nordsee befaßt. Wasser 
massentransport und Aüsbreitungsvorgänge wurden in der nördlichen Nordsee, 
im Skagerrak, im Kattegat und in der Norwegischen See mit Radioaktivitäts 
messungen untersucht. Im Frühjahr 1977 wurde im Gebiet des fruchtbaren Auf 
triebwassers vor der nordwestafrikanischen Küste, das zu den fischreichsten 
Plätzen der Welt gehört, mit ozeanographischen, meereschemischen und biolo 
gischen Untersuchungen das international koordinierte, mehrjährige CINECA**)- 
Programm abgeschlossen. Die geologischen und geophysikali 
schen Forschungsarbeiten (Magnetik, Gravimetrie und Seismik) 
konzentrierten sich auf das Gebiet um Island, den Bereich der Azoren und den 
nordwestafrikanischen Kontinentalrand; sie dienten 1976 u. a. der Vorbereitung 
und Ergänzung des weltweiten Bohrprogramms IPOD (International Phase of 
Ocean Drilling), an dem die Bundesrepublik Deutschland beteiligt ist; die Ar 
beiten im Sommer 1977 befaßten sich mit der Struktur der Erdkruste im Bereich 
des Reykjanes-Rückens und vor der norwegischen Küste; im Herbst wurden am 
nordwestafrikanischen Kontinentalrand geowissenschaftliche Untersuchungen 
zur Entstehungsgeschichte des Atlantischen Ozeans fortgesetzt. 
Neben seiner Routineaufgabe, deutsche meereskundliche Daten zu sammeln 
und bereitzustellen, beteiligte sich das dem DHI organisatorisch angegliederte 
Deutsche Ozeanographische Datenzentrum an der Daten 
verarbeitung für internationale Gemeinschaftsexperimente, z. B. FLEX '76, 
IGOSS***) Marine Pollution (Petroleum) Monitoring Pilot Project. 
Sowohl 1976 als auch 1977 wurden an 23 Positionen in der Deutschen Bucht und 
an 18 Stationen in der westlichen Ostsee Wasser-, Schwebstoff- und Bodenproben 
entnommen und auf verschiedene Schadstoffgruppen untersucht. Ge 
mäß gesetzlichem Auftrag (Gesetz zu den Übereinkommen vom 15. Februar 1972 
und 29. Dezember 1972 zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch das Ein 
bringen von Abfällen durch Schiffe und Luftfahrzeuge vom 11. Februar 1977 
[Bundesgesetzbl. 1977 II S. 165]) entscheidet das DHI über Anträge auf Abfall 
verklappung und überwacht die Einhaltung der international festgelegten Be 
dingungen. Das DHI wirkte intensiv an den internationalen Bemühungen zur 
Reinhaltung des Meeres mit, z. B. in Arbeitsgruppen des Internationalen Rats 
für Meeresforschung (ICES) und der Zwischenstaatlichen Ozeanographischen 
Kommission (IOC) sowie im Rahmen der Helsinki-Konvention. 
Im Herbst 1976 beteiligte sich das DHI an einem vom BMFT****) geförderten 
Flugzeugmeßprogramm, bei dem in der Deutschen Bucht untersucht 
wurde, inwieweit ozeanographische Parameter, wie Oberflächentemperatur, 
*) Deutsche Forschungsgemeinschaft 
**) Cooperative Investigations of the Northern Part of the Eastern Central Atlantic 
***) Integrated Global Ocean Station System 
****) Der Bundesminister für Forschung und Technologie
	        
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