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29./30. Jahresbericht des Deutschen Hydrographischen Instituts 1974/75
nahmen fortgesetzt. Auch die neuen Messungen geben keinen Hinweis auf eine
Anreicherung von Eisen im Sediment oder an der Sedimentoberfliche, obwohl
seit 1969 jährlich 33 0001 Eisen in gelöster Form eingebracht werden, das nach
der Verklappung als Eisenoxidhydrat ausfällt
Zur Zeit wird versucht, Informationen über den Transport und den endgültigen
Ablagerungsraum der Eisenoxidhydratflocken zu erhalten. Dazu wurde zunächst
regional begrenzt das partikuläre Eisen aus Wasserproben 1 m über Grund ana
lysiert. Die gefundenen Konzentrationsverteilungen variierten auf verschiedenen
Fahrten stark und scheinen sehr von den augenblicklichen Strömungsverhält
nissen beeinflußt zu sein. Eine großräumige Untersuchung während der 35, Reise
des FS „Meteor" zeigte dagegen eine Zonierang der Eisengehalte, die darauf
schließen läßt, daß der Transport der Flocken •— gemeinsam mit dem Eisen aus
Elbe und Weser — in nördlicher Richtung erfolgt (Abb. 7).- Eine Überprüfung der
Ergebnisse ist geplant, Wo der endgültige Ablagerungsort ist, ließen auch diese
Untersuchungen offen; es wird daher auch Untersucht, ob irgendwelche sekun
dären Umbildungen eine Rolle spielen.
Untersuchungen beim Feuerschiff „Elbe 1" ergaben keine Anreicherung von
Schwermetallen in den Sedimenten als Folge der Verklappung nacbbehandelter
Klär schlämme. Die Einbringung von Klärschlammen in die äußere Flens
burger Förde wurde Anfang 1974 beendet. Danach wurden Proben aus dem Ein
bringungsgebiet auf Schwermetalle 'Untersucht: Die Werte entsprechen denen des
Einbringungsgebietes bei „Elbe 1"; lediglich die Konzentration von Eisen sind in
der Förde höher, die von Mangan niedriger.
Innerhalb eines vom BMFT unterstützten Forschungsvorhabens über den Trans
port der Schwermetalle in den Ästuaren wurden im Jahre 1974
Schwebstoffproben aus den Mündungsgebieten der -Ems, Jade, Weser und Elbe
untersucht. Die Schwermetallgehalte schwanken je nach der Zusammensetzung
der Schwebstoffe, die wiederum von Strömungsverhältnissen zur Zeit der Probe
nahme abhängt. Als geeignete Bezugsgrößen haben sich die Korrelationswerte
„Gehalt < 2 ßta Korngrößen durch Schwermetallgehalt" der Proben erwiesen.
Anhand dieser Werte können die Einflüsse der Ströme über längere Strecken in
der Nordsee verfolgt werden.
Mitte 1975 wurden erstmals Sedimentproben in einem gemeinsam mit dem Fach
gebiet M5 festgelegten Stationsnetz genommen. Die Proben werden z. Z.
auf ihre Gehalte an Schwermetallen, organischem Kohlenstoff und Stickstoff ana
lysiert und petrographisch untersucht. Erste Meßdaten liegen vor. Eine regel
mäßige: Wiederholung der Probenahme kann später Auskunft über eine eventu
elle stärkere Belastung des Meeresbodens durch Schadstoffe geben.
Ebenfalls Mitte 1975 liegt ein Forschungsprogramm über die „Mechanismen der
Bindung von Schwermetallionen an Schwebstoffe und'Sedimente des Meeres“ an.
In beiden Berichtsjahren wurde die Analytik verbessert, dabei wirkte sich auch
die Beschaffung neuer Analysengeräte günstig aus.
e) „Meteor"-Fahrt Nr. 38
Die „Meteors-Reise Nr. 38A (9. 6.—18, 7. 1975) diente geologischen Untersuchun
gen im Bereich der Island- Färöer-Schwelle mit dem Ziel, die Unter-