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Full text: Jahresbericht 1974-1975

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29./30. Jahresbericht des Deutschen Hydrographischen Instituts 1974/75 
In der Deutschen Bucht wurden zusätzlich einmal monatlich Wasserproben auf 
den Feuerschiffen „Borkumriff" und „Deutsche Bucht" entnommen, um die Än 
derungen der Cs-137-Konzentration im Meerwasser genauer zu erfassen. Aus der 
westlichen Ostsee wurden 23 Wasser- und 19 Bodenproben entnommen und auf 
bestimmte künstlich radioaktive Elemente untersucht. 
Sowohl in der westlichen Ostsee als auch in der Deutschen Bucht sind die Akti 
vitäten von Sr 90 und Cs 137 gegenüber den beiden Vorjahren weitgehend kon 
stant geblieben. 
d) Entwicklung von Nachweisverfahren 
Für unsere RANOSP-Untersuchungen wurde ein Meßverfahren entwickelt, das 
uns gestattet, Cs 137 ab einer Mindestkonzentration von etwa 1 pCi/1 innerhalb 
von 3 bis 4 Stunden direkt >an Bord mit guter Genauigkeit zu bestimmen. 
Die 1973 begonnene Entwicklung von Schnellnachweismethoden für 
einzelne Radionuklide mit Hilfe der Gammaspektrometrie wurde fortgeführt. Da 
mit läßt sich im überwachungsfall eine vorliegende radioaktive Verseuchung 
rasch beurteilen. Die Brauchbarkeit und Genauigkeit dieser Methode konnte bei 
einem in der Bundesrepublik durchgeführten Vergleichsanalysenprogramm ge 
testet werden. 
7. Fachgebiet M 7: Geologie, Morphologie und Physik des Meeresbodens 
a) Geologische Aufnahme des Meeresbodens in der Deutschen Bucht 
Die Kartierung der Bodenbedeckung der Deutschen Bucht, die als geologisches 
Pendant zu den bathymetrischen Karten zu betrachten ist, hatte 1972 mit der 
Fertigstellung eines achtteiligen Kartenwerkes (Karte des Seegrundes, 1 :100 000, 
Herausgeber: Militärgeographisches Amt, Bad Godesberg) einen vorläufigen Ab 
schluß gefunden. Seinerzeit war aber schon erkannt worden, daß eine moderne 
und aussagekräftigere Darstellung der granulometrischen Verhältnisse amMeeres- 
boden, die sich mehr an den Erfordernissen der angewandten Geologie orientiert, 
wünschenswert ist. Nach der Erstellung einer neuen Legende erschienen 
im Berichtszeitraum bereits 4 Blätter dieser völlig neu bearbeiteten und neu 
gestalteten Karte, die die gesamte schleswig-holsteinische Westküste und die 
ostfriesische Küste bis Helgoland äbdecken. 
Die genannte Kartierung basiert im wesentlichen auf Backengreiferproben. Um 
auch tiefere Bodenschichten erfassen zu können, sollten die notwendigen Mäch 
tigkeitsangaben durch Untersuchungen mit einem Sedimentechogra 
phen gewonnen werden. Wir verwenden jetzt eine Schallquelle nach dem 
Boomer-Prinzip, die bei einer Energieabgabe von 200 J oder 300 J ein breites 
Frequenzband ausstrahlt. Die reflektierten Schallsignale werden mit einem aus 
8 Einzelhydrophonen bestehenden Empfänger aufgenommen und nach geeigneter 
Filterung analog aufgezeichnet. Im Sommer 1975 wurden mit dieser Anlage ca, 
800 sm Profilstrecke mit z. T. sehr gutem Erfolg vermessen.
	        
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