Nautische Technik
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können nun auch Tiefen von etwa 5000 m (gegenüber bisher etwa 4000 m) gelotet
werden.
Die neue Anlage für die Schallgeschwindigkeitsmessung im Wasser*) wurde auf
VFS „Komet“ installiert. Dafür wurde ein neuer Impulsverstärker entwickelt und
aufgebaut, der auch bei sehr unterschiedlichen Längen des Sondenkabels den
sicheren Betrieb der Anlage gewährleistet. Die bisher auf VFS „Komet“ verwen
dete Anlage wurde an VS „Süderoog“ abgegeben. Nunmehr sind drei DHI-Schiffe
mit einer solchen Meßanlage ausgerüstet. Die seit vier Jahren auf VFS „Gauß“ ein
gesetzte Meßanlage wurde überholt und neu kalibriert.
Je eine Anlage wurde in Amtshilfe an das Institut für die Physik des Erdkörpers
der Universität Hamburg und an die Erprobungsstelle 71 der Bundeswehr, Eckern
förde, ausgeliehen. Zwei Meßanlagen wurden der Forschungsanstalt der Bundes
wehr für Wasserschall und Geophysik, Kiel, in Dauerleihe überschrieben.
Im Rahmen eines DFG-Forschungsauftrages zur Untersuchung der orbitalen Strö
mungskomponenten**) wurde die Elektronik für die automatische Umtastung der
Meßpfade der Strömungssonde entwickelt. Dies bereitete keine besonderen
Schwierigkeiten. Durch die sehr unterschiedlichen Eigenschaften der verwendeten
Schwinger im Miniaturformat und wegen der notwendigen Abdichtung gegenüber
dem Wasser traten jedoch erhebliche Schwierigkeiten auf; daher mußten mehrere
Meßfühleranordnungen aufgebaut werden.
Nach Beendigung der Vermessungsperiode wurden mehrere Lotanlagen der DHI-
Schiffe überprüft und repariert. Der Anteil dieser Arbeiten war nicht so groß wie in
den früheren Jahren, weil ein Teil der alten Lotanlagen durch neue ersetzt worden
ist. Zwei alte Vermessungslotanlagen wurden wieder instandgesetzt und an das
Wasser- und Schiffahrtsamt Hamburg abgegeben.
3. Funktechnische Hilfsmittel der Navigation
a) Wissenschaftliche und technische Arbeiten auf dem Gebiet des Ortungsfunks
Die Baumuster von zwei Seenotfunkbojen und zehn Radaranlagen sowie einer
Peilfunk-, einer Decca-Navigator- und einer Loran-A-Anlage wurden geprüft.
Die Ergebnisse der Abnahme- und Nachprüfungen von Ortungsfunkanlagen wurden
ausgewertet; eine spezifische Fehlerhäufung konnte auch in diesen Jahren nicht
festgestellt werden.
Nach Abschluß der Entwicklungsarbeiten an der Seenotfunkboje***) hat mit der
Verkündung der „Zweiten Verordnung zur Änderung der Funksicherheitsverord
nung“ (21. September 1970) am 1. Januar 1971 die Ausrüstung bestimmter Schiffs
klassen mit Seenotfunkbojen begonnen; bis zum 31. Dezember 1971 wurden 194
Schiffe damit ausgerüstet.
Die Untersuchungen des Loran-C-Systems wurden während der Fahrten
Nr. 20 und 22 des Forschungsschiffes „Meteor“ in die Gewässer südlich von Island
und ins Mittelmeer fortgesetzt. Wegen technischer Mängel des Empfängers befrie
digten die erzielten Ergebnisse jedoch nur zum Teil.
Während der Fahrt Nr. 21 des FS „Meteor“ in das Mittelmeer konnte das für hohe
*) Vgl. 24. Jahresbericht 1969, S. 65.
**) Vgl. 23. Jahresbericht 1968, S. 80 und 24. Jahresbericht 1969, S. 65.
***) Vgl. 24. Jahresbericht 1969, S. 66.