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25726. Jahresbericht des Deutschen Hydrographischen Instituts 1970/71
*) Vgl. 24. Jahresbericht 1969, S. 58.
ter automatisch täglich um 02 Uhr GMT zahlenmäßig ausgedruckt und zum Basis
vergleich genutzt.
An den Variometern waren größere Veränderungen nicht erforderlich. Ende des
Jahres 1970 mußten die Registrierhöhen der Kurven nachjustiert werden, um die
durch die Säkularvariation erfolgten Änderungen rückgängig zu machen.
Täglich wurden die Magnetogramme des Hauptsystems vor dem Auflegen auf die
Registriertrommel in dem neuen fotografischen Beschriftungsapparat*) mit den
notwendigen Angaben (Observatorium, Datum, Zeit, Kurvenbezeichnungen) ver
sehen. Das Gerät hat sich gut bewährt.
Der Momentanwert-Vergleich zwischen 14 europäischen Observatorien wurde in
den Berichtsjahren fortgesetzt. Die zentrale Auswertung des Vergleiches, die dem
Observatorium Wingst obliegt, wurde für das Jahr 1968 erstmalig mit Hilfe der elek
tronischen Rechenanlage des DHI durchgeführt. Die Monatsmittelwerte der Mo
mentanwert-Differenzen zwischen je zwei Stationen wurden den beteiligten Sta
tionen für 1968 und 1969 in Form von Tabellen zugänglich gemacht.
Die Hefte „Magnetogramme Wingst, 1967“ und „Magnetogramme Wingst, 1968“ so
wie das Jahrbuch Nr. 16, 1967/68, sind erschienen, das Jahrbuch Nr. 17, 1969/70
ist in Vorbereitung. Wie in den Vorjahren wurde monatlich ein Bericht über die
magnetische Aktivität herausgegeben und an 98 Stellen des In- und Auslandes
verschickt. Außerdem wurden die Werte in den „lonosphärenberichten“ veröffent
licht. Die zuständigen internationalen Datenzentren und andere interessierte Stel
len erhielten monatlich die erdmagnetischen Teilkennziffern der Deklination und
Horizontalintensität sowie einen ausführlichen Bericht über die besonderen Effekte
und Pulsationen, außerdem vierteljährlich die vorläufigen Tages- und Monatsmittel
der erdmagnetischen Elemente. Mikrofilme der Registrierungen des Haupt- und
Pulsationssystems für die Jahre 1969 und 1970 wurden an die Weltdatenzentren
gegeben.
Kopien der Magnetogramme erhielten regelmäßig das Institut für Geophysik der
Universität Göttingen, das Adolf-Schmidt-Observatorium Niemegk und auf Anfor
derung auch zahlreiche andere Institute des In- und Auslandes.
Die Zusammenarbeit innerhalb der „Arbeitsgemeinschaft Ionosphäre der deut
schen geophysikalischen Institute“ und der URSI (Union Radio Scientifique Inter
nationale) wurde fortgeführt. Wie in den Vorjahren wurde in Wingst eine Regi
strierapparatur für erdmagnetische Pulsationen des Instituts für Geophysik der
Universität Göttingen betreut.
Im Erdmagnetischen Observatorium Wingst wurden ein transportabler erdmagne
tischer Variograph sowie andere magnetische Geräte nachjustiert, geprüft und
attestiert. Die Auswertung der magnetischen Registrierungen, die im Rahmen der
Atlantischen Expedition 1969 auf der Ankerstation der „Meteor“ am Schnittpunkt
des geographischen und des magnetischen Äquators und auf der Insel Fernando
de Noronha gewonnen worden sind, wurden abgeschlossen,
im September und Oktober 1970 wurden zusammen mit der Abteilung Seevermes
sung an Bord des VFS „Komet“ am Südausgang des Kleinen Belt magnetische
Messungen durchgeführt zur Suche nach gasgefüllter Munition, die nach dem
Ende des zweiten Weltkrieges dort versenkt worden war. Die Engvermessung mit
etwa 40 m Profilabstand zeigte an elf Positionen stärkere, eindeutig durch ver
senkte oder versunkene Eisenteile erzeugte Anomalien. Bei nachfolgenden Such
aktionen durch Dienststellen der Bundesrepublik und des Landes Schleswig-Hol-