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25./26. Jahresbericht des Deutschen Hydrographischen Instituts 1970/71
Oktober 1971 läuft die Anlage im wesentlichen störungsfrei. Auch die noch ver
bliebenen Software-Fehler, an deren Beseitigung der Hersteller arbeitet, erschwe
ren den Betrieb der Anlage nur unwesentlich.
Die Rechenanlage H-632 ist ein schneller 32-Bit-Vielzweckrechner der dritten Gene
ration mit einer Zykluszeit von 850 Nanosekunden. Der Kernspeicher umfaßt 40 К
Worte (1 К = 1024), von denen 16 К Worte als Ersatz für eine Gleitkomma-Arith
metik doppelter Genauigkeit gelten, deren Entwicklung ursprünglich geplant war.
Der Befehlsvorrat des Rechners besteht aus 144 Instruktionen. Die Verarbeitungs
zeiten für Gleitkommazahlen einfacher Genauigkeit betragen bei Additionen und
Subtraktionen 4,25 ps, bei Multiplikationen 9,35 ps und bei Divisionen 24,65 ps. Bei
Festkommazahlen lauten die entsprechenden Zeiten 1,7 ps, 9,35 ps und 30,60 ps.
Die Peripherie besteht aus folgenden Geräten:
1 Fernschreibmaschine
1 Lochstreifenleser
1 Lochstreifenstanzer
1 Lochkartenleser
1 Lochkartenstanzer
1 Schnelldrucker
1 XY-PIotter
2 9-Spur-Magnetbandgeräte
2 Magnetplattenspeicher
mit je 7,2 Millionen Zeichen
10 Zeichen je Sekunde,
1000 Zeichen je Sekunde,
150 Zeichen je Sekunde,
400 Karten je Minute,
100—400 Karten je Minute,
450 Zeilen je Minute,
3 cm je Sekunde,
30 000 Zeichen je Sekunde,
130 000 Zeichen je Sekunde.
Getrennt von der Anlage Ist noch ein lochstreifengesteuerter Schreibautomat vor
handen, mit dem Druckvorlagen besonderer Qualität geschrieben werden können.
Als Programmiersprache ist vor allem FORTRAN IV vorgesehen. Der FORTRAN-
Übersetzer enthält über das normale FORTRAN hinaus verschiedene wichtige
Erweiterungen, von denen sich als besonders nützlich die Möglichkeit erwiesen
hat, symbolische Codierungen in der Assemblersprache mit FORTRAN-Anweisun-
gen gemischt in FORTRAN-Programmen zu verarbeiten. Mit dieser Eigenschaft
können Programmteile optimal hinsichtlich der Ausführungszeiten und/oder der
Kernspeicherbelegung geschrieben werden.
Wegen der anfänglichen Mängel der Rechenanlage lief der Betrieb geordnet erst
von November 1971 an. Trotzdem liegen bereits 155 getestete Programme vor, die
zum Teil von den Benutzern der Anlage selbst geschrieben wurden und die sich
wie folgt auf die einzelnen Abteilungen des Hauses verteilen:
Abteilung
Anzahl der Programme
S Seevermessung und Seekartenwerk 3
M Meereskunde 30
G Geophysik und Astronomie 80
T Nautische Technik 3
A Verwaltung und Bibliothek 3
DOD Deutsches Ozeanographisches Datenzentrum 11
Außerdem für andere Behörden:
Bundesministerium für Verkehr 16
Wasser- und Schiffahrtsdirektion Hamburg 3
Deutscher Wetterdienst, Seewetteramt 3
Betriebskrankenkasse 3
Zusammen 155