Geophysik und Astronomie
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ander abzustimmen, daß für die Registrierung auf dem ALDEN-Recorder optimale
Verhältnisse erreicht werden konnten.
Auf der „Meteor “-Reise Nr. 20c wurde die Anlage auf Profilen über dem
Färöer-Island-Rücken eingesetzt (vgl. Abschn. 1.d). Damit gelang es, den Aufbau
der obersten Schichten des Rückens zu erkunden, der eine wahrscheinlich aus
Geschiebemergel bestehende Deckschicht trägt. Sie ist in besonderen Erosions
gebieten so weit abgetragen, daß der basaltische Untergrund bloßliegt und als
Härtling morphologisch herausragt.
GEOPHYSIK UND ASTRONOMIE
1. Gezeiten
a) Laufende Arbeiten und Veröffentlichungen
Die „Gezeitentafeln für das Jahr 1971“, Band I (Europäische Gewässer), Band II
(Atlantischer und Indischer Ozean, Westküste Südamerikas), erschienen im Okto
ber bzw. September 1970. In beiden Bänden, Teile I (Ausführliche Vorausberech
nungen), sind erstmalig die Hoch- und Niedrigwasser des Tages nicht mehr neben
einander, sondern spaltenweise untereinander in der zeitlichen Aufeinanderfolge
angegeben. Band II ist außerdem um die ausführlichen Vorausberechnungen für
10 neue Bezugsorte erweitert worden; viele Anschlußorte sind nun durch die Ge
zeitenunterschiede genauer bezogen als bisher, und das harmonische Verfahren
braucht nur noch ausnahmsweise benutzt zu werden. — Die Kalender der „Hoch-
und Niedrigwasserzeiten für die Deutsche Bucht und deren Flußgebiete, 1971“,
Gesamtausgabe und vier Teilausgaben, kamen im November 1970 heraus.
Die „Gezeitentafeln für das Jahr 1972“, Band I und II, erschienen im September
1971. Band I bringt im Anhang erstmalig die vier Gezeitenkarten der Nordsee süd
lich von 56° N (s. unten). Die beiden Gezeitenkarten der Nordsee, des Kanals und
der britischen Gewässer sind den neuen Gezeiten karten der südlichen Nordsee
angeglichen und an weiteren Stellen neueren Beobachtungen entsprechend berich
tigt. - Die Kalender der „Hoch- und Niedrigwasserzeiten, 1972“ wurden im Oktober
1971 ausgeliefert.
Die Druckvorlagen für die Gezeitentafeln 1973 waren Ende 1971 zu zwei Dritteln
fertiggestellt.
1971 wie 1972 erwarben etwa 50 Privatverlage das Recht, Gezeitenvorausberech
nungen in Tageszeitungen und Kalendern abzudrucken.
Die Wasser- und Schiffahrts-, Wasserwirtschafts- und Hafenverwaltungen des
deutschen Küstengebietes stellten wie bisher ihre Wasserstandsbeobachtungen
nach Bedarf zur Verfügung. Von rund 80 Pegeln des Küstengebietes wurden die
Hoch- und Niedrigwasserbeobachtungen fortlaufend gesammelt, meist in Form von
Wasserstandslisten; von vier Pegeln der nordfriesischen Küste wurden die Auf
zeichnungen gemeinsam mit den Aufsichtsbehörden ausgewertet. Zur Bestimmung
mittlerer Wasserstände und für eine beabsichtigte Untersuchung des Zusammen
wirkens von Gezeiten und Windstau wurden mit einem halbautomatischen Gerät
folgende Beobachtungsreihen stündlicher Wasserstände abgelesen und gleichzeitig