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25./26. Jahresbericht des Deutschen Hydrographischen Instituts 1970/71
♦) Vgl. Jahresbericht 1966, S. 82; 1968, S. 56.
In verschiedenen Gebieten der Nordsee wurde dagegen ein deutlicher Anstieg der
Konzentrationswerte des Cs 137 beobachtet (Abb. 11 u. 12). Auf Grund unserer
pCi/
2.0 -
1.8-
1.6 -
U-
1.2-
1.0 -
0.8 -
0.6-
0.4-
0.2 -
Meerwasseraktivität (Oberfläche)
Nordsee RS. „ P8 "
—- Cs 137
°—» Sr 90
1961 ' 62 ' 63 ' 64. 1 65 ' 66 ‘ 67 1 68 ' 69 ' 70 ' 71' 72 ' 73 1 7t '
Abb. 11. Zeitlicher Verlauf der Aktivität von Caesium 137 und Strontium 90
Messungen konnten wir feststellen, daß das in der südlichen Nordsee vorhandene,
sich bis in die Deutsche Bucht ausbreitende Cs 137 aus den Abwässern der Kern
brennstoff-Aufarbeitungsanlage in La Hague in der Nähe von Cherbourg stammen
muß. Die Quelle des in der nördlichen Nordsee vor der Ostküste Schottlands auf
tretenden höheren Cs-137-Gehaltes ist uns nicht bekannt. Die Werte liegen aber
wie bisher noch weit unterhalb einer Gefahrengrenze für die Umwelt.
Der Gehalt der Bodenproben an Cs 137 hat sich in der westlichen Ostsee gegen
über 1969 nicht verändert. Erstmalig durchgeführte Messungen des Cs-137-Gehaltes
in Bodenproben aus dem Bereich der äußeren Elbmündung ergaben Werte ähn
licher Größe wie in der Ostsee. Es läßt sich sagen, daß der Gehalt an Cs 137 im
allgemeinen um so höher ist, je feiner die Bodensedimente sind.
b) Untersuchungen im Atlantik und im Mittelmeer
Die Wasserproben auf der „Meteor“-Forschungsfahrt Nr. 15 (Herbst 1968) wurden
aufgearbeitet*) und die Verteilung der künstlich radioaktiven Isotope Sr 90 und
Cs 137 in verschiedenen Tiefen bestimmt.
Auf der „Meteor“-Reise Nr. 21 in das Mittelmeer wurden an einer Tiefenstation im
Atlantik (5300 m), vier Tiefenstationen im Mittelmeer (2500 m) und verschiedenen