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Full text: Jahresbericht 1970-1971

Meereskunde 
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Die Arbeiten für drei Atlanten zur Darstellung der Verteilung von Temperatur, Salz 
gehalt und Dichte in der Ostsee konnten abgeschlossen werden; sie erschienen 
als Ergänzungshefte zur Deutschen Hydrographischen Zeitschrift. 
c) Laufende Bearbeitung regelmäßiger Messungen 
Die Beobachtungen auf den deutschen Feuerschiffen der Nord- und Ostsee 
wurden in gleichem Umfang wie bisher weitergeführt. Die Einführung neuer Pro 
tokollblätter, die ein sofortiges Übertragen der Beobachtungswerte in Lochkarten 
erlaubt, hat sich bewährt. Die Beobachtungen des Jahres 1969 konnten in Heft 31 
der Reihe „Meereskundliche Beobachtungen und Ergebnisse“ veröffentlicht wer 
den. 
Dank der freiwilligen Mitarbeit von zwölf Handelsschiffen (drei davon 
konnten 1970 für die Ostsee neu gewonnen werden) erhält das DHI regelmäßig 
Wasserproben und die Oberflächentemperaturen von vorgegebenen Positionen 
auf der Linie Hamburg—Hüll und aus mehreren ausländischen Häfen. Zusätzlich 
wird an einigen Punkten der Routen zwischen Kiel bzw. Lübeck und der Ansteue 
rung des Bottnischen/Finnischen Meerbusens die vertikale Temperaturverteilung 
mit Bathythermographen gemessen. 
Mit der kontinuierlichen Aufbereitung der automatischen Temperatur- und Salz 
gehaltsregistrierungen vom Leuchtturm Kiel konnte im September 1970 
begonnen werden; Vergleichsmessungen mit Nansenschöpfern wurden am Turm 
und in seiner Umgebung angestellt. Dabei zeigte sich, daß der Einfluß des Bau 
werks keineswegs zu vernachlässigen ist. Um die durch die Einrichtung weiterer 
automatischer Stationen zu erwartende Flut von Meßdaten besser zu bewältigen, 
wurde ein Konzept entwickelt, nach dem die Meßwerte weitgehend von der haus 
eigenen Rechenanlage aufbereitet und ausgewertet werden. 
Synoptische Karten der Oberfiächentemperatur der Nordsee 
werden weiterhin mit Unterstützung der Deutschen Wissenschaftlichen Kommis 
sion für Meeresforschung wöchentlich angefertigt und versandt. Der Kreis der 
Interessenten hat zugenommen. Versuchsweise wurde auch mit der Analyse der 
Temperatur des Nordsee-Bodenwassers begonnen. Diese Analysen 
wurden zusammen mit den Oberflächenkarten an einen festen Abnehmerkreis 
versandt. Die Kenntnisse und Erfahrungen über den Temperaturhaushalt der Nord 
see ließen es zu, sowohl im Frühjahr 1970 wie auch 1971 eine Langfristvor 
hersage der niedrigsten Temperatur des Bodenwassers für den darauffolgen 
den Sommer aufzustellen, die sich bestätigte. 
d) Meßmethoden und -instrumente 
Die ständige Erweiterung meereskundlicher Untersuchungen im Rahmen der ge 
setzlichen Aufgaben des DHI erfordert erhebliche Anstrengungen auf dem Ge 
biet der ozeanographischen Meßtechnik. Neben Modernisierungsarbeiten an vor 
handenen Geräten waren daher Planung, Entwicklung und Aufbau neuer Meßsyste 
me notwendig mit dem Ziel, die Erfassung, Übertragung und Verarbeitung der 
Daten so weitgehend wie möglich zu automatisieren. Angesichts der beschränkten 
eigenen Personalkapazität wurde es sehr begrüßt, daß die Industrie wachsendes 
Interesse an der Meeresforschungstechnik zeigt; in zahlreichen Gesprächen haben 
wir diese Tendenz gefördert. Im physikalischen Labor wurden Entwicklung und
	        
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