Meereskunde
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*) Cooperative Investigations of the Northeastern Central Atlantic.
nordwestafrikanischen Auftriebsgebiet im Frühjahr 1968“ befindet sich im Druck.
Im Zusammenhang mit den Aufbereitungsarbeiten hierzu konnten die Verfahren
zur Analyse zweidimensionaler Zeitreihen mit Hilfe von Großrechenanlagen erwei
tert und verfeinert werden. Sie werden vor allem für Untersuchungen zum Energie
haushalt im geschichteten Meer von großem Wert sein.
Die Aufbereitungsarbeiten an den Strommessungen aus der Iberischen Tiefsee, die
während der „Meteor “-Forschungsfahrt Nr. 15 gewonnen wurden,
konnten fortgesetzt, aber noch nicht abgeschlossen werden. Darstellungen des
Gesamtstromes als „fortschreitendes Vektordiagramm“ wurden sowohl für den
Bereich des Mittelmeer-(Zwischen-)wassers als auch für den des Bodenwassers
angefertigt. Dabei zeigte sich erwartungsgemäß eine nicht unerhebliche zeitliche
und räumliche Veränderlichkeit.
Einen bedeutenden Arbeits- und Zeitaufwand erforderte schließlich die Vorberei
tung der unter der Kurzbezeichnung CINECA*) für 1972 und 1973 geplanten For
schungsfahrten. Insbesondere die unter dem Stichwort „Auftrieb 72“ im
Frühjahr 1972 mit den beiden Schiffen FS „Meteor“ und WFS „Planet“ stattfin
dende Expedition verlangte ungewöhnlich umfangreiche Vorbereitungen und die
Bereitstellung von etwa 50 Registriergeräten des DHI und des Instituts für Meeres
kunde in Kiel.
b) Regionale Untersuchungen in Nord- und Ostsee
Spezielle Strömungsuntersuchungen begannen im April 1970 vor der däni
schen Küste von List bis Esbjerg. Als Ergebnis von Besprechungen
mit dänischen Bauämtern und dem „Küstenausschuß Nord- und Ostsee“ wurden
auf sechs Stationen Strommesser sowie auf drei Stationen Hochseepegel ausge
legt. Ihre Registrierungen sollten als Grundlage von Modellrechnungen dienen, mit
denen man die Auswirkungen einer Deichverbindung zwischen den Inseln Röm,
Manö und Fanö ermitteln möchte. Die aufbereiteten Ergebnisse wurden den däni
schen Dienststellen zur Verfügung gestellt; die wissenschaftliche Auswertung ist
noch nicht abgeschlossen.
Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Schwerpunktpro
gramms „Sandbewegung im deutschen Küstenraum“ geförder
ten Strömungsuntersuchungen wurden durch Messungen und Auswertungen fort
gesetzt. Besonders im Hinblick auf das geplante „Testfeld Sylt“ wurden wichtige
Teilergebnisse erzielt. Die hierfür erforderlichen Arbeiten stehen kurz vor dem
Abschluß. Die theoretischen Untersuchungen zur Sandbewegung wurden fortge
setzt; ein Zwischenresultat ist innerhalb eines Sammelheftes in Druck.
Seit Oktober 1970 wird im Rahmen eines Programms des Internationalen Rats für
Meeresforschung (ICES) auf der Position 55°20’ N, 06°00’ E (ca. 80 sm westlich
von List/Sylt) eine Strömungs-Dauerstation vom DHI ständig mit Re
gistriergeräten in drei Tiefen beschickt. Allerdings wurden diese Arbeiten durch
manche Schwierigkeiten behindert, vor allem durch das Abreißen zahlreicher Ge
räte während des Winters sowie durch den Ausfall des VFS „Gauß“ in der zweiten
Hälfte des Jahres 1971. Dankenswerterweise stellte die Wasser- und Schiffahrts
direktion Hamburg einen Tonnenleger für die Weiterführung des Vorhabens zur
Verfügung.