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25726. Jahresbericht des Deutschen Hydrographischen Instituts 1970/71
Verfügung. Der Personalbestand dieser Gruppen betrug im Jahre 1970 nur 87
Bedienstete und erhöhte sich im Laufe des Jahres 1971 auf 95 Bedienstete. Die
Zahl von 1970 bedeutete einen Tiefstand, der noch nie erreicht wurde. Wenn auch
gegenüber dem Höchststand von 102 Bediensteten im Jahre 1960 durch gezielte
Rationalisierung eine gewisse Personalverminderung begründet ist, so steht auch
der jetzige Personalbestand in keinem Verhältnis zu den von Jahr zu Jahr steigen
den Anforderungen. Der Mangel an Fachkräften im graphischen Gewerbe wirkt
sich auch bei uns erheblich aus.
Der Seekartenabsatz stieg im Jahr 1970 um rd. 16 000 Karten auf insgesamt
236 652 Stück, im Jahre 1971 auf 268 505 Stück. Die Entwicklung des Seekarten
absatzes seit 1946 geht aus Abb. 5 hervor. 1970 wurden 243 990 Karten (14 460
mehr als 1969) und 74 000 Deckblätter in 3 332 000 Druckgängen gedruckt. Für das
Jahr 1971 gelten folgende Zahlen:
318 695 gedruckte Seekarten,
65 014 Deckblätter,
3 864 495 Druckgänge.
Durch Personal- und Maschinenausfall entstand 1970 an den beiden für den Druck
der Seekarten hauptsächlich eingesetzten Zweifarben-Offsetmaschinen ein Pro
duktionsausfall von 430 Stunden, an anderen Offsetmaschinen lag der Ausfall we
gen Personalmangel noch wesentlich höher. Soweit es sich mit Rücksicht auf die
handschriftliche Berichtigung sowohl beim DHI wie bei den AVB-Stellen vertreten
läßt, wurden die Auflagen im Jahre 1971 wesentlich erhöht auf die Gefahr hin, daß
Restauflagen beim Neu- oder Nachdruck übrig bleiben.
Aus Rationalisierungsgründen sind auch beim Seekartendruck Einsparungen ein
geleitet. So wird zunächst die Farbgestaltung der in den Seekarten dargestellten
Landgebiete in Anlehnung an die Empfehlungen der Internationalen Hydrographi
schen Organisation in Monaco auf einen matten Gelbton umgestellt, was eine
Einsparung der Druckplatten für den Watt-Ton durch Übereinanderdruck mit dem
Blauton der Flachwassergebiete ermöglicht. Die Wattgebiete werden dadurch einen
grünlichen Farbton erhalten. Obwohl diese Maßnahme im Offsetdruck eine so
fortige Erleichterung mit sich brachte, bedeutete sie für die Kopie infolge der Um
stellung auf neue Originale und neue Druckplatten eine vorübergehende starke
Mehrbelastung. 2327 Plattenkopien (100% mehr als 1960) und 2466 Folienkopien
(55 % mehr als 1960) mußten im Jahre 1971 erstellt werden. Zur weiteren Erhöhung
der Leistungsfähigkeit in der Seekartendruckerei wird die Aufgabe des Dreifarben
kolorits zugunsten eines einheitlichen violetten Feuerkolorits in Erwägung ge
zogen.
Von jeher haben die Arbeiten für die „Nachrichten für Seefahrer“ und den „Nau
tischen Funkdienst“ in der Setzerei, der Buchdruckerei und der Buchbinderei Priori
tät. Beide Veröffentlichungen mußten termingemäß ausgeliefert werden. Alle an
deren Publikationen wie u. a. die Seehandbücher und Leuchtfeuerverzeichnisse
mußten zurückgestellt werden. Um die Schwierigkeiten etwas zu beleuchten, muß
folgendes festgestellt werden:
1. Der Umfang und die Auflagehöhe der „Nachrichten für Seefahrer“ stieg von
Jahr zu Jahr und erreichte im Jahre 1970 in 52 Ausgaben insgesamt 2184 Seiten
Text und 806 Seiten Beilagen bei einer Auflage von je 4250 Exemplaren. Der
Zeitaufwand im technischen Betrieb betrug 3001 Maschinensatzstunden, 2747
Handsatzstunden, 2040 Buchdruckstunden und 4689 Buchbinderstunden. 1971
trat eine geringfügige weitere Steigerung ein.
2. Der „Nautische Funkdienst“ ist durch die Beschlüsse der Funkverwaltungskon-