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25./26. Jahresbericht des Deutschen Hydrographischen Instituts 1970/71
dazu, daß der für die Seeschiffahrt wichtige Abschnitt „Faksimile-Sendungen“ nur
durch Unterstützung des Seewetteramts dem N. F., Band III, beigefügt werden
konnte.
Den 24 Nachträgen zum Nautischen Funkdienst lagen 1970 442, 1971 446 Ersatz
blätter bei; sie enthielten ferner zahlreiche kleinere Berichtigungen sowie Mittei
lungen und Auszüge aus Berichten von Funkoffizieren. Die 12 Nachträge zum
Sprechfunk für Küstenschiffahrt enthielten 116/119 Ersatzblätter sowie Berichti
gungen und Bekanntmachungen.
Zu Fragen des Seefunks und der Schiffssicherheit wurden Vorschläge erarbeitet
und Stellungnahmen abgegeben.
SEEVERMESSUNG
1. Allgemeines
Der in der Winterliegezeit 1969/70 begonnene Fachlehrgang zur Ausbildung von
Seevermessungstechnikern, an dem 13 Matrosen von den Forschungs-, Vermes-
sungs- und Wracksuchschiffen teilnahmen*), wurde während der Winterliegezeit
1970/71 mit zehn Matrosen fortgesetzt. Neun Teilnehmer bestanden am 19.2.1971
die Abschlußprüfung.
Auch 1970 und 1971 lagen die DHI-Schiffe im August bzw. Juli in Hamburg, um den
Besatzungen Urlaub während der Schulferien zu ermöglichen.
Nach einer außertariflichen Regelung erhalten die Besatzungsmitglieder der DHI
Schiffe, die sich an mindestens 30 Sonntagen auf See befinden, vom 1. Juli 1970 an
für jeden auf See verbrachten Sonn- und gesetzlichen Feiertag als Ausgleich einen
arbeitsfreien Werktag in Hamburg. Hierfür kommt z. Z. nur die Besatzung des
Forschungsschiffes „Meteor“ in Frage.
Zur Ortsbestimmung durch das Hi-Fix-Verfahren stehen im Küstenbereich der
Nordsee nach wie vor nur die Hamburger Kette und die Eider-Kette zur Verfügung.
Im küstennahen Bereich westlich der Jademündung ist man daher dort noch auf
die klassische Methode der Doppelwinkelmessung angewiesen, wo die Genauigkeit
von Ortungen mittels Hyperbelscharen der friesischen Decca-Kette (9 B) nicht aus
reicht. Dadurch werden in diesen Gebieten die Vermessungs- und Wracksuch
arbeiten sehr behindert. Der Bereich der Emsmündung wird zwar durch eine
Hi-Fix-Kette des niederländischen Ministeriums für Verkeer en Waterstraat, Rijks-
waterstraat, überdeckt; es war jedoch bislang nicht möglich, zu einer befriedigen
den Regelung über die Mitbenutzung der Kette zu gelangen.
Die seit 1968 bestehende Hi-Fix-Kette in der Kieler Bucht mit dem Hauptsender bei
Heidkate (ca. 2,5 sm nordwestlich von Schönberg) und je einem Nebensender bei
Falshöft und Westermarkelsdorf auf Fehmarn**) konnte nach der schon früher be
absichtigten Änderung der Sendefrequenz erstmalig 1970 für die Zwecke der See
vermessung angewandt werden.
Die dänische Bootswerft Eyvinds bei Svendborg, die in den Vorjahren bereits 8
Polyesterboote für die Seevermessung gebaut hat, erhielt im Sommer 1970 den
♦) Vgl. 24. Jahresbericht 1969, S. 25.
**) Vgl. 23. Jahresbericht 1968, S. 34.