Meereskunde
zung des Meeres vom Lande aus. Derzeit werden
diese Übereinkommen mit dem Ziel überarbeitet,
ein alle Verschmutzungsquellen umfassendes
Meeresschutzübereinkommen zu entwickeln.
Auf der Rönneby-Konferenz der Regie
rungschefs der Ostseestaaten im September
1990, an der das BSH teilgenommen hat, wurde
die spezielle HELCOM-Arbeitsgruppe „Helcom
Task Force“ eingesetzt, die bis April 1992 detail
lierte Vorschläge für umfassende Programme zur
Verminderung der Schadstoff-Einträge in die Ost
see erarbeiten soll. Mit Beteiligung des BSH wur
den im Berichtsjahr die Aktivitäten der verschie
denen Arbeitsgruppen des Helsinki-Überein
kommens durch die Steuerungsgruppe CASH
koordiniert.
Die Arbeiten zur Neugestaltung der Nord-
und Ostseeüberwachung sind weitergeführt wor
den; dazu wird das 10 Jahre alte Bund/Länder-
Meßprogramm neugestaltet. Nach einer Reihe
von Bund/Länder-Ressorttreffen wurde ein Grob
konzept des neuen BLMP, im wesentlichen vom
BSH erstellt, vereinbart. Gegenwärtig wird eine
Verwaltungsvereinbarung erarbeitet, die 1992
von den Beteiligten, Bund und Ländern, unter
zeichnet werden soll.
In das neue BLMP soll - als Folge der deut
schen Einigung - nunmehr auch die Überwa
chung der Ostsee einbezogen werden. In zwei
Sitzungen der Beteiligten an der Ostseeüberwa
chung, eine im BSH und eine in Stralsund, wur
den auf der Basis einer im BSH angefertigten
Übersicht eine Bestandsaufnahme und eine Ziel
projektion erarbeitet. Es wurde großer Rege
lungsbedarf für die neu zu strukturierende Ost
see-Überwachung festgestellt.
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Das Grobkonzept des BLMP sieht vor, eine
Gemeinsame Stelle (oder Zentralstelle) beim
BSH einzurichten, die eng mit der MUDAB zu
sammenarbeitet, die die Datenaufnahme und
Verarbeitung der Überwachungsdaten über
nimmt und dazu personell verstärkt wird. Die Ge
meinsame Stelle/Zentralstelle wird die Bericht
erstattung der Nord- und Ostseeüberwachung zu
leisten haben.
Für Angelegenheiten der Fernerkundung
wurde in Gremien des BMFT, der DARA und der
ESA (European Space Agency) mitgearbeitet. In
der Data Policy Working Group der ESA wurde
an der Vorbereitung der zukünftigen Preispolitik
für europäische Satellitendaten mitgewirkt.
In der internationalen Arbeitsgruppe „Polar
Ice Extent“, deren Vorsitz beim BSH liegt, konnten
die eisrelevanten Programme für das Internatio
nale Weltraumjahr 1992 auf Sitzungen in Ham
burg und Ottawa weiter vorangetrieben werden.
Für die ESA wurde eine Studie über „Real-time
Ice Monitoring Demonstration“ im Rahmen des
Weltraumjahres abgeschlossen, an der außer
dem finnische, kanadische und norwegische In
stitute beteiligt waren. Mit der Vorbereitung der
vorgeschlagenen Demonstrationsprogramme in
der Ostsee und im Weddellmeer wurde begon
nen.
Im Rahmen der Tätigkeit für das Global Sea
Level Observing System (GLOSS) der IOC wurde
die Installation eines der für Gezeitenbeobach
tungen umgerüsteten von Schweden gestifteten
Pegel in Accra, Ghana, organisiert.
Die von der IHO eingerichtete Arbeitsgruppe
(Thema: Erarbeitung von Richtlinien zur Weiter
gabe von Gezeitendaten an kommerzielle Fir