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Full text: Jahresbericht 1991

dessender „Radio Mecklenburg-Vorpommern“ 
(RMV) ausgestrahlt. 
Die Revierzentralen der Wasser- und Schiff 
fahrtsverwaltung im Nordseeküstenbereich er 
hielten mindestens zweimal täglich Vorhersagen 
für die Hoch- und Niedrigwasser in ihren Auf 
sichtsbereichen. Darüberhinaus wurden Sonder 
beratungen für die Revierfahrt tiefgehender See 
schiffe durchgeführt. 
Mit den Sturmflutwarndiensten Englands, 
der Niederlande, Dänemarks und Polens wurden 
Wasserstandsbeobachtungen und Warnungen 
ausgetauscht. Auf der Grundlage bereits beste 
hender Vereinbarungen zwischen der Bundesre 
publik und der Republik Polen fanden im Herbst 
Beratungsgespräche der beiden Wasserstands 
dienste statt, die eine Intensivierung der Zusam 
menarbeit zum Ziel hatten. Amtliche und private 
Stellen erhielten sachbezogene mündliche und 
schriftliche Auskünfte. 
Die Meeresverschmutzung betreffende Mel 
dungen wurden durch den Dienst zentral im BSH 
entgegengenommen, im Bedarfsfall eine erste 
Beratung gegeben und die verantwortlichen Stel 
len im Hause benachrichtigt. Die nachstehende 
Tabelle enthält statistische Angaben des Sturm 
flutwarndienstes aus dem Berichtsjahr: 
Anzahl der Warnungsempfänger 285 
Anzahl der Warnungen vor 
erhöhten Hochwassern 1980 
Anzahl der Warnungen an die Schiffahrt vor 
besonders niedrigen Wasserständen 1 
Anzahl der Sturmfluten 8 
(Sturmflut = Hochwasser > MHW + 1,5 m) 
Dienste 
Operationelle Modelle 
Das operationeile numerische Modellsy 
stem ist hauptsächlich für aktuelle, zeitkritische 
Anwendungen konzipiert. Zu diesen zeitkriti 
schen Anwendungen gehören Wasserstandspro 
gnosen und Driftprognosen für Öl, Chemikalien, 
verpacktes Gut und nicht zuletzt für „Mann über 
Bord“. 
Das Modellsystem benutzt drei ineinander 
verschachtelte Gitternetze. Das feinste Gitternetz 
für die Gewässer der deutschen Nordseeküste 
hat eine horizontale Auflösung von 1 sm. 
Das Modellsystem berechnet das 3dimen- 
sionale Strömungsfeld und die Entwicklung des 
Wasserstandes. Alle Ergebnisse werden entwe 
der auf Magnetplatte zum schnellen Zugriff oder 
auf Datenkassetten gespeichert. Die archivierten 
Daten sind u. a. Grundlage für die Berechnung 
aktueller oder zurückliegender Ausbreitungsvor 
gänge z. B. bei Ölunfällen auf See oder illegalen 
Chemikalieneinbringungen. 
Wasserstandsprognosen des Modells ste 
hen dem Wasserstandvorhersagedienst des BSH 
als Entscheidungshilfe zur Verfügung. Die Duali 
tät dieser Prognosen reicht jedoch nicht immer, 
insbesondere nicht bei Sturmflutwetterlagen, an 
die Treffsicherheit des empirischen Verfahrens 
des Sturmflutwarndienstes heran. Dieses hängt 
u.a. mit der Kleinräumigkeit der meteorologi 
schen Phänomene zusammen, die von meteoro 
logischen Modellen derzeit nicht aufgelöst 
werden können. Die Kopplung des BSH- 
Modellsystems an das neue Europamodell des 
Deutschen Wetterdienstes ist vorbereitet. Eine 
durch die höhere Auflösung des Europamodells 
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