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Full text: Jahresbericht 1991

Technische Schiffssicherheit 
GPS-Navigationsanlagen 
Eine größere Anzahl GPS-Navigationsanla 
gen wurden auf FS GAUSS unter realen Instal 
lations- und Betriebsbedingungen erprobt. 
Unberücksichtigt blieben bei der Erprobung 
die Auswirkungen der Einstrahlung in die GPS- 
Antenne durch den SATCOM-Verkehr über IN 
MARSAT. Sollen GPS-lnformationen insbeson 
dere in Bahnführungssystemen oder anderen Sy 
stemeinbindungen (z. B. elektronische Seekarte) 
umfassend verfügbar sein, dann wird zu beach 
ten sein, daß bereits mehrfach während des 
SATCOM-Betriebes Störungen und Ausfälle bei 
GPS-Anlagen beobachtet wurden. 
Schwerpunkt der Erprobung waren Proble 
me beim Wechsel der benutzten Satellitenkon 
stellation sowie der Systemtauglichkeit der Anla 
gen. 
Bei den untersuchten Anlagen handelte es 
sich um parallel und sequentiell arbeitende Aus 
führungen. Alle Anlagen wurden weitgehend mit 
gleichen Grenzwertvorgaben, z. B. minimale Sa 
tellitenelevation und maximale DOP-Werte (Dilu 
tion of Précision) betrieben. Die Anlagen waren 
zur Datenerfassung an ein Rechnersystem ange 
schlossen. 
Bereits im stationären Betrieb zeigten sich, 
unabhängig vom Funktionsprinzip parallel oder 
sequentiell, schwerwiegende Unterschiede in der 
Streuung der Positionsangaben, sowohl in der 
Größe (±18 m bis ±100 m zur gleichen Zeit am 
gleichen Ort) als auch in der Form (große diskrete 
Auswanderungen). 
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Während der Fahrt wurden zu Zeiten ungün 
stiger Satellitengeometrie sowohl Sprünge in der 
Position und der angezeigten Geschwindigkeit 
als auch in der Positionsberechnung beobachtet. 
Bei sprungartigen Positionsveränderungen wur 
den durch die Anlage die Positionen sowohl vor 
als auch nach dem Sprung mit Abweichungen bis 
zu 1,8 sm als gültig bezeichnet. Eine Anlage zeig 
te neben erheblichen Positionsänderungen zeit 
gleich Geschwindigkeitsänderungen von 57 kn 
bei einer tatsächlichen Fahrt von ca. 10 kn an. 
Die Übertragung der Daten erfolgte ohne jegliche 
Statusangabe, so daß weiter verarbeitende Anla 
gen von gültigen Daten ausgehen müssen. 
Abschattung durch Schiffsaufbauten führt 
bei einigen Anlagen im Zusammenhang mit dem 
Wechsel der verarbeitenden Satelliten zu erhebli 
chen Problemen. Die Versuche wurden zu Zeiten 
mit mindesten 6 sichtbaren Satelliten durchge 
führt. Der Akquisitionsvorgang bei Beginn der Ab 
schattung, dem Wechsel von guter zur schlechten 
Konstellation, und nach Beendigung der Abschat 
tung schwankte erheblich und war teilweise sehr 
zeitraubend. Die ermittelten Positionen zeigten 
Sprünge bis zu 0,5 sm, zusätzlich erhöhte Streu 
ungen. Begleitet waren diese Abläufe durch zwei 
felhafte Statuskennzeichnungen, wobei falsche 
Positionen als richtig gekennzeichnet bzw. ohne 
Kennzeichung übertragen wurden. 
Die Versuchsergebnisse der zufällig ausge 
wählten GPS-Anlagen zeigten keine ausgepräg 
ten Vor- oder Nachteile der sequentiellen oder
	        
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