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Full text: Jahresbericht 1991

Naut. Veröffentlichungen, Vermessung u. 
ker Kollegen unterstützt wurde. Für die Rostocker 
Kollegen änderte sich neben dem Arbeitsablauf 
auch die Terminologie der Fachsprache, die trotz 
einer gemeinsamen Muttersprache im Laufe der 
vergangenen vierzig Jahre erhebliche Verände 
rungen erfahren hatte. 
Die Verfahrenstechniken auf dem Gebiet der 
Originalbearbeitung wurden in fast allen Anwen 
dungen umgestellt. Die Montagetechniken des 
ehemaligen SFID entsprachen weitgehend de 
nen, die in Landesvermessungsämtern für die 
Fierstellung topographischer Karten angewandt 
werden. Die Herstellung und Fortführung von 
Seekartenoriginalen unterscheidet sich jedoch im 
Vergleich zu anderen Kartenwerken grundsätz 
lich durch kürzere und häufigere Fortführungsin 
tervalle. Für die damit verbundene nur kurzfristige 
Aufbewahrungszeit von kartographischen Monta 
gen wurde für eine rationelle Verfahrenstechnik 
eine Umstellung der Montagetechnik von Filmkle 
ber- auf Wachsmontage in Rostock nötig. Sämtli 
che Materialien und Arbeitsverfahren wurden ge 
ändert. Gleiches gilt für das damit verbundene 
Freistellen der Fortführungsoriginale zum direk 
ten Einkopieren dieser Montagen. Nicht uner 
wähnt soll an dieser Stelle bleiben, daß der Hy 
drographische Dienst von Großbritannien, nach 
einem Besuch des Sachgebietsleiters der Techni 
schen Kartographie im Jahre 1985, ebenfalls sei 
ne Verfahrenstechnik auf die im BSH angewandte 
Technik umgestellt hatte. Für dieses weltgrößte 
Seekartenwerk bedeutete das eine Umstellung 
der Materialien für ca. 20 000 Seekartenoriginale 
von Film auf Folie, die bis Ende der achtziger 
Jahre andauerte. Zugleich spricht dies für den 
hohen Standard der im BSH entwickelten und 
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Seekartenwerk 
praktizierten kartographischen Technologie. 
Die Verfahrenstechnik für die Herstellung 
der Linienelemente von Seekarten wurde im SHD 
mit Gravurringen betrieben, deren Gravurmeißel 
nachgeschliffen werden mußten. Diese Gravur 
geräte sind sehr teuer und erfordern, durch die 
damit verbundene beschränkte Anzahl, ein stän 
diges Umrüsten beim Wechsel der Strichstärken. 
Außerdem war die Anzahl der Meißelvariationen 
nur beschränkt. Durch die Anwendung der in 
Hamburg zusammengestellten Gravursätze mit 
sog. Gravurschlitten, deren Meißel aus wartungs 
freien Saphiren bestehen, ist nun auch in Rostock 
ein flexibleres und rationelleres Gravieren mög 
lich. 
Die Gravur und Montage stellen die wichtig 
sten Verfahrenstechniken bei der Originalbear 
beitung in der Kartographie dar. Der Wechsel der 
Verfahrenstechniken allein genügte natürlich 
noch nicht, um diese richtig und rationell anzu 
wenden. Eine Vielzahl von gegenseitigen Besu 
chen und Unterweisungen aus Hamburg beglei 
teten die Umstellungen, die bis heute noch 
andauern. Da es sich bei den Rostocker Kollegen 
um hochmotivierte Kartographen mit großer Be 
rufserfahrung aus einem hydrographischen 
Dienst handelt, konnten bislang schon gute Erfol 
ge erzielt werden. Durch die gemeinsame An 
wendung aller Techniken wird es mit den Rostok- 
ker Kollegen gelingen, die Produktivität soweit zu 
erhöhen, daß genügend Reserven für die Umset 
zung neuer Verfahrenstechniken, die auf dem Ge 
biet der rechnergestützten Originalherstellung mit 
einem neuen nautischen Informationssystem lie 
gen, frei werden.
	        
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