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Identifikation der im Seegebiet operierenden Fahrzeuge für See und Land auf die gleiche Ent
scheidungsgrundlage stellen.
Eine Entwicklung, die diesen Gedanken der Kopplung bereits jetzt den Lotsen zugänglich
machen will, ist LOPOS [23]. Ziel dieses Hybriden aus See- und Land-System ist die
Ausrüstung des Lotsen mit einem transportablen Seekartensystem, das via Funkdatenüber
tragung mit Informationen der Verkehrszentrale über den aktuellen Verkehrsfluß versorgt
werden soll. Bei der Verwirklichung dieses Ansatzes treten aber sofort die typischen
Integrationsprobleme auf: transportable ECDIS-Systeme sind für den Lotsen nicht handhabbar,
da momentan nicht genügend zu miniaturisieren; die Lagebestimmung des Schiffes mit
temporär zu installierenden GPS-Antennen ist aufwendig und fehlerträchtig; der verfügbare
Datenfunkdienst der TELEKOM weist nicht die notwendigen Übertragungskapazitäten auf
usw..
6 Perspektiven
In den letzten 10 Jahren haben sich neue Basistechnologien für die Navigation entwickelt. Die
Schlüsselstellung nehmen dabei die elektronische Seekarte ECDIS, hochgenaue Methoden der
Positionsbestimmung und Transponder-Identifikationssysteme ein. Die Einführung der
elektronischen Seekarte beseitigt das letzte Hemmnis bei der automatisierten Zusammen
führung aller für die nautische Schiffsführung notwendigen Informationen über den aktuellen
Zustand des Schiffes und der Umgebung. Die hochgenaue Positionsbestimmung ermöglicht
die Automatisierung der Bahnführung auch in begrenzten Gewässern, und der Einsatz von
Transpondern stellt die Aktivitäten eines jeden Schiffes in einen übergeordneten regionalen
Zusammenhang.
So leistungsfähig jede dieser Basistechnologien für sich genommen auch sein mag, so
uneinheitlich und fehlerträchtig ist derzeit oft noch ihr Zusammenspiel. Die zukünftige
Herausforderung der schiffsausrüstenden Industrie ist aus technischer Sicht die zuverlässige
und handhabbare Integration der Basistechnologien in größeren Systemverbünden. Dabei ist