Meereskunde
Mündungsgebieten großer, schadstoffbelasteter
Ströme. Einen erheblichen Einfluß auf die Vari
anz und die Mediane der Schwermetallkonzen
trationen in den einzelnen Jahren hat daher na
turgemäß die Veränderung der Stationsnetze,
die sich aus den sich wandelnden Überwa
chungsstrategien ergab. Im Untersuchungszeit
raum stellte die Elbe die wichtigste „Punktquelle“
für die meisten Schwermetalle in der Deutschen
Bucht dar. Ihr Einfluß läßt sich am besten an
hand des Salzgehalts zeigen. Auch die zweck
mäßige Definition von in Bezug auf die Spuren
metallchemie unterschiedlichen Subregionen
der Deutschen Bucht ließ sich vorwiegend an
hand des Salzgehalts durchführen. Diese Subre
gionen fassen die entsprechenden Stationen der
zeitlich sich wandelnden Netze zusammen und
sind in Abb. 15 schematisch dargestellt. Für die
vorliegende Darstellung wurde die Subregion 14
ausgewählt, die ein für die innere Deutsche
Bucht typisches Vermischungsgebiet charakteri
siert. Mit Hilfe des Salzgehaltes ist eine Normie
rung der Schwermetalldaten für einen bestimm
ten Vermischungszustand möglich; hier wurde
dieser auf einen Salzgehalt von 32 bezogen.
Einen weiteren erheblichen Einfluß übt die
jahreszeitliche Variabilität aus. Im Projekt OPTI-
NOM/TUVAS erfolgte eine intensive Beprobung
alle zwei Monate über mehrere Jahre. Daraus
konnten Daten für die saisonale Varianz abgelei
tet und dokumentiert werden, die für die meisten
Metalle zutreffen. In diesen Fällen erfolgte hier
eine Normierung auf den Monat Januar. Dann
liegen in der Deutschen Bucht typisch winterli
che Verhältnisse mit auf ein Minimum reduzierter
biologischer Aktivität vor, die einen langjährigen
Vergleich des chemischen Konzentrationsstan
des der Schwermetalle in der Wasserphase er
lauben.
Wichtig für den Erfolg der Varianzanalyse
ist die sinnvolle und geeignete Auswahl und Ein
grenzung der verwendeten Daten. Aus der ge
wonnenen Kenntnis des Untersuchungsgebietes
wurden hier die extrem küstennahen Stationen
und der Ästuarbereich der Elbe generell ausge
schlossen; für die meisten Auswertungen wur
den daher nur Proben mit Salzgehalten > 30 ver
wendet. Die stufenweise multiple Regression für
die ausgewählten Datensätze quantifiziert die
Abhängigkeiten zwischen dem betreffenden Me
tall und den Parametern Salzgehalt, Wassertem
peratur, Nitrat, Phosphat und Silicat. Alle Einfluß
größen außer dem Salzgehalt wurden hier zur
Berücksichtigung der saisonalen Variabilität und
zur Berechnung der entsprechenden Normie
rungsfaktoren verwendet.
Im folgenden werden die Trendanalysen für
ausgewählte Schwermetalle in der gelösten
Phase jeweils für das Gesamtgebiet und die un
veränderten Originaldaten, die für das Gesamt
gebiet auf S = 32 und den Monat Januar nor
mierten Daten und die für die Subregion 14
entsprechenden Originaldaten und normierten
Daten einzeln beschrieben. Es sind jeweils für
die ausgewählte Überwachungsfahrt in dem ent
sprechenden Jahr die Mediane und die nach obi
gen Kriterien eingegrenzten Varianzen gezeich
net.
66