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Full text: Jahresbericht 1996

Schiffahrt 
Ein großer Teil der Prüfungen - insbeson 
dere der Video-Verarbeitung und der ARPA- 
Funktionen - erfordern die Unterstützung durch 
Simulationsverfahren. Meßverfahren und stan 
dardisierte Szenarien hierzu werden z.Z. ent 
wickelt und in die internationalen Gremien einge 
bracht. 
BRT und BRZ im Vergleich 
1994 ist das 1969 vereinbarte Internatio 
nale Schiffsvermessungs-Übereinkommen nach 
zwölfjähriger Übergangszeit endgültig in Kraft 
getreten. Die neugeschaffene Bruttoraumzahl 
(BRZ) löste die Bruttoregistertonne (BRT) ab. 
Der Begriff „Raumzahl“ wurde bewußt gewählt, 
um sich sprachlich von der „Tonne“ abzusetzen; 
denn die BRZ ist nach Umrechnung des Ver 
messungsergebnisses mit einem K-Faktor eine 
dimensionslose Zahl. 
Es hat sich mehr und mehr als notwendig 
erwiesen, den alten und den neuen Vermes 
sungsparameter und das Verhältnis zwischen 
beiden eingehender zu erläutern, weil es im Zu 
sammenhang mit ihnen immer wieder zu Mißver 
ständnissen kommt: 
Die vor 1982 gültige Schiffsvermessung 
nach den Regeln des Internationalen Überein 
kommens von Oslo, 1948, war eine Innenraum 
vermessung. Das heißt: Der Schiffsrumpf wurde 
auf Innenkante Spant und Oberkante Doppelbo 
den bzw. Bodenwrangen, die Aufbauten und 
Deckshäuser auf Innenverkleidung gemessen. 
Zudem konnten Maschinenschächte, Boots 
mannsstores usw. vom Vermessungsergebnis 
ausgenommen werden. Der in Kubikmeter ermit 
telte Raumgehalt wurde zu Registertonnen (RT) 
umgerechnet, 1 RT = 100 Kubikfuß = 2,83 m 3 . 
Nach den jetzt geltenden Regeln des Lon 
doner Übereinkommens von 1969 wird der Ge 
samtinhalt aller geschlossenen Schiffsräume 
vom Kiel bis zum Schornstein erfaßt; dabei wird 
bis zur Außenhaut bzw. zu den Außenwänden 
(auf die sog. Mallkante) gemessen. Anhand ei 
ner Reihe von Beispielschiffen war ein Umrech 
nungsfaktor gefunden worden, mit dem der ge 
samte umbaute Raum (in m 3 ) zu multiplizieren 
ist. Das Ergebnis wird in BRZ ausgedrückt und 
sollte zur BRT im Verhältnis 1 :1 stehen; man 
wollte gegenüber dem gewohnten „Zehntau 
sendtonner“ keine neue Größenordnung ein 
führen. 
Da man aber im Rahmen der „Oslo-Ver 
messung“ bei bestimmten Schiffstypen zwischen 
Volldecker (Eindeckschiff) und Freidecker (Zwei 
deckschiff) unterschied und den Raum zwischen 
dem Oberdeck und dem „Vermessungsdeck“ bei 
Zweideckschiffen nicht mit eingemessen hat, 
mußte es zwangsläufig zu erheblichen Differen 
zen zwischen BRT und BRZ für ein und dasselbe 
Schiff kommen; denn diesen Raum konnte der 
Umrechnungsfaktor nicht erfassen. 
Das Bild 28 zeigt dies an einem Schiff mit 
äußerlich gleichen Abmessungen: Während die 
Fälle A) und B) annähernd dieselbe Zahl erge 
ben, weicht Fall C) um mehr als 50 % davon ab; 
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