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Full text: Forschungsschiff Meteor 1964-1985

Radiologie 
Wenn auch mit einer ganzen Reihe anderer Schiffe (alte und neue „Gauß“, „Walther 
Herwig“, „Süderoog“, „Friedrich Heincke“, „Polarstern“, „Komet“, „Atair“). radiologi- 
sche Untersuchungsproben aus Nord- und Ostsee sowie dem Atlantik und der Barentssee 
genommen werden konnten, hätten ohne die Existenz von METEOR in den letzten 20 
Jahren die radiologischen Arbeiten am DHI niemals in dem vorhandenen Umfang 
aufgebaut und mit den dabei erzielten Erfolgen durchgeführt werden können. Daß die 
radiologische Arbeitsgruppe des DHI heute mit zu den führenden Gruppen dieser Art in 
der Welt zählt, ist nicht zuletzt auf die Möglichkeiten zurückzuführen, die uns METEOR 
geboten hat. Insbesondere die breite, sehr fruchtbare, praktische Zusammenarbeit auf 
See mit anderen Gruppen auf nationaler und insbesondere internationaler Basis wurde 
erst durch METEOR ermöglicht. 
Dies alles dokumentiert sich am besten dadurch, daß von den insgesamt 73 For- 
schungsreisen der METEOR allein 15 Reisen vorwiegend radiologischen Untersuchungs- 
aufgaben dienten und durch die radiologische Arbeitsgruppe geplant, koordiniert und 
durchgeführt wurden (das sind über 20% aller Reisen), zwei Reisen in erheblichem Maße 
für radiologische Arbeiten mitbenutzt wurden (Reisen 7 und 21), und auf einigen weite- 
ren Reisen in den Atlantik von anderen Gruppen Proben für die radiologischen Untersu- 
chungen des DHI entnommen wurden. 
Auf einer Strecke von rund 120 000 sm (von insgesamt 645 00 sm) waren zwischen 
1966 und 1985 Mitarbeiter der radiologischen Arbeitsgruppe an rund 800 Tagen an Bord 
von METEOR tätig. 
Hinzu kommt das Nordostatlantische Monitoring Programm (NOAMP) — mit weite- 
ren fünf METEOR-Reisen — das, im Hinblick auf die mit dem Einbringen verpackter 
niedrigaktiver Abfälle in die Tiefsee zusammenhängenden wissenschaftlichen Fragen, 
durch die radiologische Arbeitsgruppe des DHI initiert und mit Unterstützung durch den 
BMFT ins Leben gerufen wurde. 
Die Bedeutung von METEOR für die radiologische Arbeit läßt sich auch daran 
erkennen, daß alle Reisen im Jahre 1985 mit diesen Fragen in Verbindung stehen. Es ist 
daher sehr zu bedauern, daß nach der Außerdienststellung dieses Schiffes die Arbeits- 
möglichkeiten des DHI zumindest außerhalb von Nord- und Ostsee doch deutlich einge- 
engt werden. 
Drei Schwerpunkte kennzeichneten die Arbeiten der radiologischen Arbeitsgruppe, 
die in den Jahren 1966 bis 1985 mit METEOR durchgeführt werden konnten. 
Der wesentlichste Punkt dürften die umfangreichen radiologischen Untersuchungen 
in der Nordsee auf neun Reisen sein. Darunter fällt insbesondere das in enger Zusam- 
menarbeit mit den britischen Kollegen des MAFF Fisheries Laboratory in Lowestoft 
durchgeführte Radiologische Nordsee Programm (RANOSP 1974—1976), bei dem — 
unter. Verwendung der im Meerwasser vorhandenen künstlichen Radionuklide als Tracer 
- ein gutes Bild der weiträumigen Transportvorgänge, sowie in gewissem Umfang auch 
von Transportzeiten in der Nordsee, erarbeitet werden konnte. 
Der zweite Punkt sind die in den Jahren 1966, 1968, 1970, 1972 und 1974 durchge- 
führten Untersuchungen im Bereich des Iberischen Beckens. Dies waren die ersten 
größeren Untersuchungen in der Tiefsee, die sich mit den wissenschaftlichen Fragen 
eines Dumping verpackter niedrigaktiver Abfälle in die Tiefsee befaßten. Die Ergebnisse 
dieser Arbeiten waren von außerordentlichem Nutzen für unsere Mitarbeit in den ent- 
sprechenden internationalen Gremien bei der Kernenergieagentur der OECD (NEA/ 
OECD) in Paris und der Internationalen Atomenergie Organisation (IAEO) in Wien, 
für die das DHI jeweils den deutschen Fachdelegierten stellte. Diese 1974 eingestellten 
Arbeiten wurden 1983 im Rahmen von NOAMP wieder aufgenommen und bis 1985 
weitergeführt. 
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