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Full text: Forschungsschiff Meteor 1964-1985

Wenn es nun mir unter Mitwirkung einiger Mitarbeiter und zahlreicher Examenskan- 
didaten möglich war, eine so zu charakterisierende marine Meßgeräteforschung in dem 
von mir begründeten Institut für Angewandte Physik an der Universität Kiel einrichten 
zu können und dabei oft den von den Meeresforschern gestellten Anforderungen voraus 
zu sein, dann kam hierbei der Möglichkeit, an METEOR-Fahrten teilzunehmen und 
damit die Probleme der Meeresforschung kennen zu lernen, ein hoher Stellenwert zu. 
Und ganz gewiß wäre es nicht möglich gewesen, den derzeitigen Stand extrem schnell 
messender mariner Sensoren mit völlig neuen, überlegenen Schaltungen sowie anderer 
neuartiger Meßgeräte erreichen zu können, wenn es für mich und meine Mitarbeiter 
keine solchen Fahrten mit Forschungsschiffen, insbesondere der METEOR gegeben 
hätte. 
Es sollte indessen nicht verschwiegen werden, daß eine eigenständige Planung für 
die Beteiligung bzw. Durchführung von meereskundlichen Expeditionen für die Meß- 
geräteforschung die Schwierigkeit hat, daß sie Umfang und Termin ihres Bedarfs an 
Schiffszeit an dem Stand ihrer jeweiligen Forschungsergebnisse ausrichten muß. Diese 
aber können nicht wie die übrigen Expeditionen auf Jahre im voraus geplant werden, 
denn sie sind das Ergebnis von Ideen und Entwicklungen, die keinem Zeitplan unterwor- 
fen werden können. Sie erfordern eine relativ kurzfristige Möglichkeit zur Bereitstellung 
notwendiger Expeditionsmittel und zur Einfügung in langfristig zuvor beschlossene an- 
dere Expeditionsplanungen, 
Leider muß indessen hier ausgesprochen werden, daß viele unserer Meeresforscher 
noch nicht die tatsächliche Bedeutung einer marinen Meßgeräteforschung und ihre Ein- 
ordnung in die Meeresforschung als ‚eine eigenständige wissenschaftliche Disziplin er- 
kannt haben. Deswegen sei hier unter Hinweis auf die vorstehenden Ausführungen mit 
Nachdruck betont, daß insbesondere die Qualität und Vielfalt der Meeresforschung der 
Zukunft von Qualität und Vielfalt mariner Meßgeräte bestimmt sein wird. Die Forderung 
nach einer solchen hohen Qualität und Vielfalt mariner Meßgeräte und Meßgerätefor- 
schung zwingt aber dazu, dieser Disziplin wesentlich mehr Möglichkeiten zur Teilnahme 
an meereskundlichen Expeditionen einzuräumen, als dies vor allem in den letzten Jahren 
der Fall war. 
Um so mehr fühlen wir uns denjenigen Koordinatoren von METEOR-Expeditionen 
zu großem Dank verbunden, die es immer wieder ermöglicht haben, der Notwendigkeit 
einer marinen Meßgeräteforschung dadurch Rechnung zu tragen, daß sie uns häufig 
Gelegenheit gaben, in bereits lange geplante Expeditionen eingefügt zu werden. Mit 
ihrer Einsicht haben sie dem Bemühen, in der Bundesrepublik eine Meßgeräteforschung 
in Form einer Sensor-, Parameter- und Schaltungsforschung einzurichten, einen wirkli- 
chen Dienst erwiesen, und ihnen sei hiermit unser herzlicher Dank ausgesprochen. 
Einen besonderen Dank gilt es auch der DFG auszusprechen, die in dem ihr gegebe- 
nen Rahmen bis heute meine Bemühungen um eine solche Meßgeräteforschung immer 
wieder gefördert hat. 
Werner Kroebel 
Maritime Meteorologie und Aerologie 
Nach dem Kriege wurde die Maritime Meteorologie zunächst durch freiwillige Mes- 
sungen und Beobachtungen auf‘ Handelsschiffen und Wetterdienststellen auf Fischerei- 
schutzbooten wieder aufgebaut. Experimentelle Untersuchungen zur Wechselwirkung 
Ozean-Atmosphäre waren praktisch nur im Bereich Deutsche Bucht und Kieler Bucht 
möglich. Nach Indienststellung der METEOR konnten Messungen der turbulenten Verti- 
kaltransporte auf hoher See, frei von jedem Küsteneinfluß, durchgeführt werden. Durch 
den Einsatz von Bojen konnten Messungen unter ungestörten Bedingungen gewonnen 
werden. Messungen vergleichbarer Qualität sind später nur noch von der kanadischen 
SE
	        
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