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Full text: 125 Jahre amtliche deutsche Hydrographie 1861 - 1986

Vom Beginn der sechziger Jahre bis heute 
Die Anwendung der neu eingeführten Techniken des Lichtsatzes, der Montage 
und der Gravur machten es möglich, das Personal der beiden Sachgebiete der Techni- 
schen Kartographie bis in die achtziger Jahre von ca, 30 auf 22 Mitarbeiter zu 
verringern. Besonders das Sachgebiet Lithographie wurde personell stark abgebaut, 
da hier die rationalisierenden Folgen der neuen Technik besonders wirksam wurden. 
Auch die noch bis dahin für das Seekartenwerk tätigen Firmen Wüst und Ratthei 
arhielten kaum noch Vergabearbeiten, weil nun fast alle Arbeiten von dem technisch- 
kartographischen Personal des DHI selbst ausgeführt werden konnten. 
Das Sachgebiet „Kupferstich“ wurde in „Seekartenmontage‘“ umbenannt. Be- 
sonders die ehemaligen Kupferstecher und ihre Mitarbeiter bei der Galvanoplastik 
arbeiteten sich in die Techniken des Satzes, der Montage und Gravur Neuer Ausga- 
ben und Neuer Karten ein. Die zeichnerisch ausgebildeten Mitarbeiter in der Litho- 
graphie bewerkstelligten überwiegend die zeichnerische Fortführung der Originale 
und die Neuherstellung der Farboriginale. Ihr Sachgebiet wurde in „Technische 
Kartographie“ umbenannt. Während vorher dessen Mitarbeiter überwiegend aus 
den aussterbenden Berufen der Lithographen und Kartolithographen hervorgegan- 
gen waren, wurden nun im Zuge der vermehrten Ausbildung im Ausbildungsberuf 
Kartograph die Lithographen durch Kartographen ersetzt. 
Ende der sechziger Jahre führte die Einführung des Strip-Mask-Verfahrens bei 
der Fertigung der Farbdecker für den Blau- und den Landton und dem sich daraus 
ergebenden grünen Watton zu weiteren Arbeitszeitersparnissen. Während bisher die 
Farbdecker für diese Originale noch manuell mit Zeichenfeder und Pinsel gezeichnet 
worden waren, wurden nun die bei der Gravur der Tiefen- und Küstenlinien entste- 
henden Umrißlinien bzw. Konturen als farbgrenzende Linien weiterverarbeitet. Die 
Konturen wurden auf eine mit sogenannter Stripschicht versehenen Folie kopiert und 
aus der Schicht herausentwickelt, so daß die verschiedenen Farbflächen als Strip- 
schicht getrennt voneinander auf der Folie lagen. Alle mit Stripschicht bedeckten 
Flächen der Karte, die z. B. den Landton darstellen sollen, werden nun von der Folie 
abgezogen (gestrippt) und später eingefärbt. Die übrigen mit Stripschicht bedeckten 
Flächen werden abgewaschen, so daß nur noch die eingefärbten Teile des Landtons 
stehen bleiben. 
Im Jahre 1978 wurden die Sachgebiete. „Technische Kartographie“ und „Seekar- 
tenmontage“ zu einem Sachgebiet unter dem Namen „Technische Kartographie“ 
zusammengeführt. Nach dem 2. Weltkrieg war es besonders schwierig, geeignetes 
Fachpersonal für die Bearbeitung der Seekartenoriginale einzuwerben. Oftmals war 
man dazu gezwungen, Mitarbeiter aus artfremden Berufen einzustellen und diese für 
spezielle Tätigkeiten bei der Bearbeitung der Originale einzuweisen, z. B. für die 
Montage. Diese Mitarbeiter brachten es in ihren speziellen Arbeitsbereichen zu 
xartographischen Spitzenleistungen, waren jedoch für andere kartographische Berei- 
che nicht einzusetzen. Durch die Zusammenlegung der beiden ehemaligen Sachge- 
biete und die Möglichkeit, nach und nach angelernte Mitarbeiter durch ausgebildete 
Kartographen zu ersetzen, wurden die Voraussetzungen geschaffen, die Mitarbeiter 
flexibler einzusetzen. So werden im Frühjahr und Sommer überwiegend Fortfüh- 
rungsarbeiten für Nachdrucke ausgeführt, um den erhöhten Bedarf für die Sport- 
schiffahrt zu decken, während im Herbst und Winter überwiegend Neue Ausgaben, 
Neue Karten und die Sonderkarten für die Sportschiffahrt gefertigt werden.
	        
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