Montage
Einführung des Lichtsatzes
Im Jahre 1959 wurde damit begonnen, alle Tiefenzahlen und Schriften der Karte
auf fotomechanischem Wege herzustellen. Die ersten Versuche wurden dazu im
negativen Matrizensatz ausgeführt. Auf einem Setzschiff wurden Buchstaben oder
Zahlen zusammengefügt. Die fotografische Aufnahme auf dem im vorigen Absatz
beschriebenen Strippingfilm führte dann zur Montage der Schrift auf den Montage-
träger. Die Montage wurde wiederum in das Teiloriginal der Seekarte einkopiert.
Nach wenigen Jahren wurde dieses fotomechanische Verfahren durch den Einsatz
des Diatype-Schriftsatzgerätes erheblich verbessert. Waren vorher noch drei Mitar-
beiter ständig damit beschäftigt, die Schrift zu setzen und die Matrizen wieder
zurückzusortieren, so konnte nun ein einzelner Mitarbeiter mit dem Diatype-Gerät
Buchstabe für Buchstabe automatisch auf Strippingfilm belichten.
Einführung der Schichtgravur
Anfang der sechziger Jahre wurde im Seekartenwerk die Schichtgravur auf Folie
eingeführt, die das bis dahin zeitaufwendige Zeichnen von Linien mit der Zeichen-
feder ablöste. Die Gravur der Linienelemente der Karte ging nicht nur zügiger als die
Handzeichnung, sie hatte auch größere qualitative Vorteile. Das Gravurgerät besteht
aus einem Halter (Schlitten) mit einem beweglich gelagerten Stichel. Der Stichel
arbeitet mit einem Saphir, der so angeschliffen ist, daß er aus einer beschichteten
Folie die Schicht herausgravierte. Er kann für verschiedene Strichstärken bis herab
zu einem hundertstel Millimeter genau angeschliffen werden und ist auch für Doppel-
oder Dreifachstrichausführung vorhanden. Eine randscharfe und ständig einhaltbare
Strichstärke unterscheidet die Gravur von der Zeichnung; die Gravur läßt sich um