Die Kupferdrucke
Um die Kupferplatte für den Druck in der Kupferdruckpresse haltbar zu ma-
chen, wurde ihre auf Hochglanz polierte Fläche in einem galvanischen Bad einem
elektrolytischen Eisenniederschlag ausgesetzt, dessen Oberfläche wiederum auf
Hochglanz poliert wurde. Die Kupferplatte wurde nach dem Druck mit dieser Ver-
stählung gelagert. Vor der nächsten Korrekturausführung wurde. die Verstählung mit
siner Schwefelsäurelösung wieder entfernt.
Die verstählte Platte wurde mit Hilfe eines Tampons mit kräftigem Druck
eingeschwärzt. Beim Säubern der Leerflächen bzw. zeichnungsfreien Stellen war es
nicht einfach, die Farbe aus den Zeichnungsstellen nicht mehr herauszuwischen. Für
jeden Druck eines Bogens mußte die Platte wieder eingefärbt werden. Dies hatte zur
Folge, daß pro Stunde von einer großen Platte nur bis zu 8 Bogen gedruckt werden
konnten. Die Auflagenhöhe einer Karte betrug jedoch zu jenen Jahren meist weit
unter 100 Stück. .
Das Papier für den Kupferdruck war relativ rauh und sollte von geringer Lei-
mung sein. Es wurde vor dem Druck angefeuchtet, damit es in der Lage war, die
Farbe aus den Vertiefungen der Platte zu ziehen. Wegen der Rauheit der Papierober-
fläche hielt die Farbe gut fest und ergab ein leicht reliefartiges Abbild der Platte. Um
den Gebrauch der Karte an Bord zu gewährleisten (Radieren, Kniffen), mußte leider
mit zäher und harter Farbe auf gut geleimtes Papier gedruckt werden, was zur Folge
hatte, daß sich der zarte Stich auf dem Papier nicht in aller Schönheit abbilden
konnte.
Vor dem Auflagendruck wurde zunächst ein Andruck ausgeführt, bevor die
Karte für druckreif erklärt wurde. Der Andruck eines Bogens diente zum letzten
Korrekturlesen der Karte. Der Antrieb der Kupferdruckpresse erfolgte zunächst von
Hand und später maschinell. Eventuell falsch eingestellter, übermäßiger Druck der
Presse hatte eine Dehnung der Originalkupferplatte zur Folge, da sich das relativ
weiche Kupfer leicht auswalzen ließ. Beim Druck wurde die Platte auf einen Druck-
tisch gelegt und zwischen zwei Druckzvlinder hindurchgedreht.
(‚agerung der Platten