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Full text: 125 Jahre amtliche deutsche Hydrographie 1861 - 1986

Die Kupferdrucke 
Um die Kupferplatte für den Druck in der Kupferdruckpresse haltbar zu ma- 
chen, wurde ihre auf Hochglanz polierte Fläche in einem galvanischen Bad einem 
elektrolytischen Eisenniederschlag ausgesetzt, dessen Oberfläche wiederum auf 
Hochglanz poliert wurde. Die Kupferplatte wurde nach dem Druck mit dieser Ver- 
stählung gelagert. Vor der nächsten Korrekturausführung wurde. die Verstählung mit 
siner Schwefelsäurelösung wieder entfernt. 
Die verstählte Platte wurde mit Hilfe eines Tampons mit kräftigem Druck 
eingeschwärzt. Beim Säubern der Leerflächen bzw. zeichnungsfreien Stellen war es 
nicht einfach, die Farbe aus den Zeichnungsstellen nicht mehr herauszuwischen. Für 
jeden Druck eines Bogens mußte die Platte wieder eingefärbt werden. Dies hatte zur 
Folge, daß pro Stunde von einer großen Platte nur bis zu 8 Bogen gedruckt werden 
konnten. Die Auflagenhöhe einer Karte betrug jedoch zu jenen Jahren meist weit 
unter 100 Stück. . 
Das Papier für den Kupferdruck war relativ rauh und sollte von geringer Lei- 
mung sein. Es wurde vor dem Druck angefeuchtet, damit es in der Lage war, die 
Farbe aus den Vertiefungen der Platte zu ziehen. Wegen der Rauheit der Papierober- 
fläche hielt die Farbe gut fest und ergab ein leicht reliefartiges Abbild der Platte. Um 
den Gebrauch der Karte an Bord zu gewährleisten (Radieren, Kniffen), mußte leider 
mit zäher und harter Farbe auf gut geleimtes Papier gedruckt werden, was zur Folge 
hatte, daß sich der zarte Stich auf dem Papier nicht in aller Schönheit abbilden 
konnte. 
Vor dem Auflagendruck wurde zunächst ein Andruck ausgeführt, bevor die 
Karte für druckreif erklärt wurde. Der Andruck eines Bogens diente zum letzten 
Korrekturlesen der Karte. Der Antrieb der Kupferdruckpresse erfolgte zunächst von 
Hand und später maschinell. Eventuell falsch eingestellter, übermäßiger Druck der 
Presse hatte eine Dehnung der Originalkupferplatte zur Folge, da sich das relativ 
weiche Kupfer leicht auswalzen ließ. Beim Druck wurde die Platte auf einen Druck- 
tisch gelegt und zwischen zwei Druckzvlinder hindurchgedreht. 
(‚agerung der Platten
	        
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