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Full text: 125 Jahre amtliche deutsche Hydrographie 1861 - 1986

Insgesamt sind 60 Internationale Seekarten im Maßstab 1 : 3500000 und 19 im 
Maßstab 1 : 10000000 geplant. Die beiden vom DHI zu bearbeitenden Internationa- 
len Seekarten im Maßstab 1 : 3500000 wurden 1972 herausgegeben und erschienen 
als erste Karten dieser Serie. Von den übrigen Internationalen Seekarten erhält das 
DHI auf Anforderung Zweitoriginale von dem jeweiligen Bearbeiterstaat, dem „pro- 
ducer“. Die von den Zweitoriginalen gefertigten Seekarten werden deutsche Seekar- 
ten und erhalten sowohl die deutsche als auch die entsprechende internationale 
Nummer. 
Von den bisher herausgegebenen 77 Internationalen Seekarten hat das DHI 
zwei Karten — wie oben erwähnt — selbst hergestellt und 69 Karten nach geringfügi- 
gen Anderungen als „printer“ nachgedruckt. 
Durch die Übernahme dieser Karten in das deutsche Seekartenwerk wurde der 
deutschen Schiffahrt in einem kurzen Zeitraum eine einheitliche, aktuelle und inhalt- 
lich aufeinander abgestimmte, weltweite Seekartenserie angeboten. Dieses Angebot 
wurde von der Schiffahrt voll angenommen. 
Seekarten mittlerer Maßstäbe 
Die „North Sea Hydrographic Commission“ (NSHC) — eine Untergruppe der 
IHO und ein Zusammenschluß der Nordseeanliegerstaaten Dänemark, Bundesrepu- 
blik Deutschland, Vereinigtes Königreich, Niederlande, Norwegen und Schweden — 
empfahl auf ihrer 6. Sitzung im Mai 1970 in Oslo, eine Kommission solle sich mit der 
Herstellung Internationaler Seekarten der Nordsee in mittlerem Maßstab beschäfti- 
gen. Die Kartierung der Nordsee ist typisch für ein Nebeneinander fast gleicher 
Seekarten der verschiedenen hydrographischen Dienste. 
Im Oktober 1972 veröffenlichte das IHB die von der Kommission aufgestellten 
Bearbeitungsrichtlinien für die vorgesehenen 3 Nordseekarten im Maßstab 1 : 750000 
— zu bearbeiten von Dänemark, Vereinigtes Königreich und den Niederlanden — 
und für eine Nordseekarte im Maßstab 1 : 1500000, zu bearbeiten von Norwegen. 
Die 4 internationalen Nordseekarten erschienen im Jahre 1973 und wurden vom 
Seekartenwerk des DHI nachgedruckt. Der Übergang auf mittlere Maßstäbe war 
gelungen. 
Seekarten großer Maßstäbe 
Auf Beschluß der X. Internationalen Hydrographischen Konferenz trat im Jahre 
1973 eine innerhalb der NSHC neugebildete Kommission zusammen, die sich mit der 
Herausgabe Internationaler Seekarten großer Maßstäbe für das Gebiet des Nordost- 
Atlantiks befassen und entsprechende Richtlinien — die Chart Specifications — 
aufstellen sollte. Diese Kommission, die „North Sea International Chart Commis- 
sion“ (NSICC), trat unter dem Vorsitz von Mr. Newson vom britischen Hydrographic 
Office erstmalig im September 1973 im schwedischen Hydrographischen Dienst in 
Stockholm zusammen. Sie besteht aus den Mitgliedsstaaten der NSHC und Island, 
Kanada, USA, mit Vertretung der IHO. 
Nachdem sich die Hydrographischen Dienste über Blattschnitte, Maßstäbe, zu- 
lässiges Papierformat (DIN A0) und über die Vereinheitlichung der in den Karten 
darzustellenden Zeichen und Abkürzungen geeinigt hatten, legte das Vereinigte 
Königreich 1976 auf Grund eigener Erhebungen Kartierungsvorschläge, Draft-Sche- 
mes genannt, vor. Sie waren für die britische und französische Kanalküste, für die 
schwedische Westküste, für die dänische, niederländische und isländische Küste 
ausgearbeitet worden und fanden auch die Zustimmung des DHI, das seinerseits für 
die deutsche Küste eigene, von den anderen Staaten gebilligte Entwürfe erarbeitete.
	        
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