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Full text: 125 Jahre amtliche deutsche Hydrographie 1861 - 1986

Die Gruppe „Kartographie“, aus der sich das jetzige Referat „Nautische Karto- 
graphie“ entwickelt hat, bestand am 8. Mai 1946 aus 12 Kartographen. Der Wieder- 
aufbau des deutschen Seekartenwerkes orientierte sich nunmehr ausschließlich an 
dem Bedarf der wieder entstehenden deutschen Schiffahrt. Er mußte sich aus perso- 
nellen und finanziellen Gründen auf die Gebiete beschränken, die von größerem 
Interesse waren. Dabei erstreckten sich laut Anordnung der Besatzungsmächte die 
redaktionellen kartographischen Arbeiten hauptsächlich auf die Gebiete Ostsee, 
Nordsee und Gewässer zwischen Ostsee und Nordsee. Zu diesem Zeitpunkt wurden 
287 Seekarten vorgehalten. 
Im Jahre 1948 waren für das Gebiet, das für die deutsche Schiffahrt zugelassen 
war, etwa 400 deutsche Seekarten fortzuführen. Entsprechend den Forderungen der 
deutschen Hochseefischerei wurde die Anfertigung spezieller Fischereikarten vorbe- 
reitet. Nach Aufhebung aller geographischen Beschränkungen für die deutsche 
Schiffahrt zum 1. Juli 1949 steigerte sich der Seekartenabsatz von etwa 28400 Stück 
im Jahre 1949 auf etwa 51000 Stück im Jahre 1950. Bis Ende 1951 konnten seit der 
Gründung des DHI 237 Karten des damals rund 600 verschiedene Seekarten umfas- 
senden deutschen Seekartenwerkes auf den neuesten Stand gebracht werden. 
Die von der Schiffahrt immer wieder geforderte Erweiterung des Seekartenwer- 
kes auf den Atlantischen Ozean konnte im Jahre 1953 endlich in Angriff genommen 
werden. Nach einer entsprechenden Personalvermehrung war man in der Lage, die 
rund 200 deutschen Seekarten dieses Gebietes in den nächsten Jahren berichtigt 
herauszugeben. Darüber hinaus wurde im Oktober 1954 der Arbeitsbereich des 
deutschen Seekartenwerkes wieder auf alle Meeresgebiete — dem Vorkriegsstand 
entsprechend — ausgedehnt. 
Bis 1955 war die Organisation des Referats „Kartographie“ im wesentlichen 
abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt standen der Schiffahrt 711 aktuelle Karten — 
das sind 2/3 des heutigen deutschen Seekartenwerkes — zur Verfügung. Der bisherige 
Leiter der Kartographie, Amtsrat R. Dimmler, trat am 30. April 1955 nach 43jähriger 
ununterbrochener Tätigkeit im Seekartenwerk in den Ruhestand. In einer besonde- 
ren Feierstunde wurden seine außeroördentlichen Verdienste um die Entwicklung der 
deutschen Seekarten gewürdigt. 
Nachstehende Zusammenstellung veranschaulicht den Aufbau und den Perso- 
nalstand des Referats „Kartographie“ von 1946 bis 1955: 
— Am 8. Mai 1946 bestand die Gruppe „Kartographie“ aus den drei Kartengruppen 
(Sachgebieten) 
„Ostsee“ 
„Nordsee“ 
„Gewässer zwischen Nord- und Ostsee“. 
Personalstand: 12 
1947 wurde der Kartengruppe „Nordsee“ das „Europäische Nordmeer“ hinzuge- 
fügt. 
Personalstand: 13 
1948 blieb die Organisation unverändert. 
Personalstand: 17 
1949 Neueinrichtung der Kartengruppe „Nord- und Westeuropäische Meere“, 
Personalstand: 20 
1950 blieb die Organisation unverändert. 
Personalstand: 23 . 
1951 Neueinrichtung der Kartengruppe „Mittelmeer“ 
Personalstand: 28 
1952 blieb die Organisation unverändert, 
Personalstand: 30
	        
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