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Kapitel 6
• Die Methode des Ausfrierens und der adsorptive Effekt werden häufig mitein
ander kombiniert [297, 298]. Eine andere Kombination besteht aus einem
Lösungsmittelsammler, der etwas Adsorbens enthält [299].
Das Sammeln in einem organischen Lösungsmittel ist neben dem Entspannen in einem
leeren Gefäß die einfachste Methode. Im Gegensatz zu den Methoden, bei denen der
Extrakt auf einer Oberfläche adsorbiert oder kryofokussiert wird, beeinträchtigt der
Einsatz von Modifiern bei dieser Art der Extraktsammlung die Effizienz nicht. Bei den
Verfahren, die auf der Adsorption oder der Kryofokussierung der Analyten basieren,
besteht die Gefahr, daß ein Teil der Analyten von dem Modifier gelöst und aus dem
Extraktsammler gespült werden [300]. Zudem ist die Kapazität eines Festphasen
sammlers begrenzt. Wenn Proben mit einem hohen Anteil an koextrahierbaren
Bestandteilen extrahiert werden, kann dieser überladen werden. Der Nachteil des
Extraktsammelns mit einem organischen Solvens besteht in der Limitierung der Fluß
rate. Bereits ein Fluß von 0,5 ml überkritischen Fluides führt zu einer heftigen
Gasblasenbildung durch das expandierende Gas (vergl. vorheriger Abschnitt). Dadurch
können Verluste von Analyten aufgrund von Aerosolbildung auftreten [301].
6.5.3 Optimierung des Extraktsammlers
Um die Vorteile des Sammelns in einem organischen Lösungsmittel zu nutzen, dabei
aber gleichzeitig mit ausreichenden Flußraten extrahieren zu können, wurde eine Sam
melvorrichtung entwickelt, die gewährleistet, daß eventuell entstehende Aerosole nicht
zu Verlusten führen. Hierzu wurde ein Reagenzglas, das am oberen Ende eine Schliff
hülse (NS 14/23) und einen seitlichen Hals mit Schraubgewinde (GL 14) hatte, mit
einem Feststoff- oder Dewarkühler versehen. Der Kühler wurde mit 2-Propanol befüllt
und mit Trockeneis oder flüssigem Stickstoff auf die gewünschte Temperatur gekühlt.
Die gesamte Extraktionsapparatur mit dem Extraktsammler ist in Abbildung 6.5
dargestellt. Auf die Adsorberkartusche (A), die zur Aufreinigung des Kohlendioxids
diente, wird in einem späteren Abschnitt eingegangen. Der vor dem Restriktor
eingebaute Partikelfilter (G) sollte diesen vor Beschädigungen durch Partikel schützen,
die z.B. aus dem Ventil austreten. Die Abbildung verdeutlicht den Fluß des
Lösungsmittels, das als Modifier eingesetzt wurde. Je nach Stellung des Hochdruck
ventils (K) wurde dem Kohlendioxid über das T-Stück (D) der Modifier zugemischt oder
das Ventil 2 (F), der Partikelfilter (G) und der Restriktor (I) gespült.