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Kapitel 6 
Analytische Verfahren 
• Überkritische Fluidchromatographie (SFC) 
• Überkritische Fluidextraktion (SFE) 
6.4 Überkritische Fluide 
Als überkritisches Fluid für ein Extraktionsverfahren kommen eine Vielzahl organischer 
und anorganischer Verbindungen in Betracht [240, 241]. Die praktische Anwendung 
vieler Stoffe wird durch eine Reihe von Faktoren eingeschränkt. Die wichtigste 
Einschränkung für eine praktikable Verwendung als überkritisches Extraktionsmedium 
ist die hohe kritische Temperatur und die hohe Reaktivität der Stoffe unter 
überkritischen Bedingungen. So liegen die kritischen Temperaturen von niederen 
Alkoholen bei ca. 240 °C, die von Ethern bei mindestens 127 °C (Dimethylether). Die 
meisten Dichtungsmaterialien (Graphit, Teflon, Viton, Vespel, Peek) gewährleisten bei 
diesen Temperaturen keine Druckfestigkeit mehr. Zudem können thermolabile 
Substanzen zerstört werden oder ungewollte Reaktionen ablaufen. Überkritischer 
Ammoniak und Methanol sind reaktiv, überkritisches Wasser ist sehr korrosiv und 
überkritisches Distickstoffoxid reagiert explosionsartig in Gegenwart von oxidierbaren 
Substanzen [242, 243]. In Tabelle 6.2 ist die Eignung verschiedener Stoffe als 
überkritisches Extraktionsmedium unter dem jeweiligen Aspekt durch die Zeichen +, ±, 
- (gut, mittel und schlecht geeignet) beurteilt. 
Eigenschaft 
Anorganisch 
Organisch 
co 2 
NH 3 
h 2 o 
n 2 o 
CFC 
HC 
DME 
MeOH 
Giftigkeit 
+ 
- 
+ 
± 
+ 
+ 
± 
- 
Brennbarkeit 
+ 
+ 
+ 
± 
+ 
- 
- 
- 
Reaktivität 
+ 
- 
+ 
- 
+ 
+ 
± 
- 
kritische Parameter 
+ 
- 
- 
+ 
+ 
+ 
± 
- 
Umweltrelevanz 
+ 
± 
+ 
+ 
- 
± 
± 
± 
gasförmig unter Nb. 
+ 
+ 
- 
+ 
+ 
+ 
+ 
- 
Polarität 
- 
+ 
± 
+ 
+ 
- 
± 
+ 
Kosten 
+ 
- 
+ 
± 
+ 
+ 
+ 
± 
Tab. 6.2 Eigenschaften von Stoffen, die als überkritisches Fluid verwendet werden (Nb = 
Normalbedingungen, CFC = Chlorfluorkohlenwasserstoffe, HC = aliphatische 
Kohlenwasserstoffe, DME = Dimethylether, MeOH = Methanol)