38
Kapitel 4
Der Spurzapfen des Zylinderbodens (12)
wird durch einen federnd gelagerten
Führungsring (11) geführt. Dieser Ring
wird von außen über eine kleine
Fettpresse (nicht dargestellt in Abb. 4.3)
geschmiert. Durch diese Konstruktion ist
es möglich, die Zentrifuge bis zu einer
Windstärke von 8-9 Beaufort zu betrei
ben. Der Seewasserstrom tritt durch das
Kniestück (9) und die Düse (10) in den
Zylinder (14) ein. Dort trifft das Wasser
auf einen Einsatz, den sogenannten
Rotor (15). Hierbei handelt es sich um
einen dreiflügeligen, propellerartigen
Edelstahleinsatz, der sich über die
gesamte Länge des Zentrifugenzylinders
erstreckt. Dadurch wird der Zylinder in
drei gleich große Kammern unterteilt.
Der Rotor ist über Federklemmen in dem Zylinder fixiert. Er wird vor der Zentrifugation
in den Zylinder eingeschoben und nach Beendigung wieder herausgezogen. Am
unteren Ende des Rotors befindet sich eine Kegelspitze (16), die in Verbindung mit der
Form des Einsatzes für eine raschere und homogenere Wasserverteilung in dem
Zylinder sorgt. Das Zentrifugengut wird so schneller von der Rotationsachse weg nach
außen geführt, was eine effektivere Zentrifugation bewirkt.
Abb. 4.3
Fußlager, Zylinderboden und
Rotoreinsatz der Zentrifuge
Sämtliche mit dem Seewasser in Berührung kommende Bauteile sind aus Edelstählen
(z.b. V4A) gefertigt. Nur die Dichtung (13) zwischen Zylinder und Zylinderboden ist aus
PTFE (Teflon) oder einem asbestfreien Kunststoff (Novapress 200) gefertigt. Die Ge
samthöhe der Zentrifuge beträgt ca. 1,5 m, der Zylinder ist 730 mm lang und hat einen
Innendurchmesser von 105 mm. Die Zuführung des Seewassers erfolgt mittels einer
Kolben-Membran-Dosierpumpe (HKM 270, Prinz Pumpen- und Dosieranlagen). Diese
saugt das Seewasser aus einem ca. 3 m unter der Wasserlinie liegenden Stutzen an,
der sich am Bug des Schiffes befindet. Von dort wird es mit einer konstanten Förder
leistung (2 m 3 /h) durch eine Leitung zur mitschiffs gelegenen Zentrifuge gepumpt. Ein
Grobfilter verhindert das Eindringen größerer Gegenstände in die Pumpe. Die Leitung
und sämtliche Ventile bestehen aus PVC-U (Polyvinylchlorid ohne Weichmacher, Fa.
Georg Fischer) und enthalten Dichtungsmaterialien aus PTFE (Teflon).