Skip to main content

Full text: 10: Entwicklung eines Analysenverfahrens zur Bestimmung von chlorierten Kohlenwasserstoffen in marinen Sedimenten und Schwebstoffen unter besonderer Berücksichtigung der überkritischen Fluidextraktion

36 
Kapitel 4 
Zudem ist die Elektronik unterhalb des Zentrifugenrotors eingebaut. Ein unkontrollierter 
Austritt von Seewasser führte nach wenigen Betriebsstunden zu einem Defekt des 
Motors und der Steuerelektronik. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß normale 
Laborzentrifugen nur nach aufwendigen Umbaumaßnahmen, wie dem Einsatz einer 
doppelt-kardanischen Lagerung und einer Auslagerung der Elektronik in ein separates 
Gehäuse, für den Einsatz auf einem Schiff geeignet sind [169, 184]. 
Auf der Gauss-Reise Nr. 227 wurde daher eine, an Bord fest eingebaute Durchlauf 
zentrifuge der Fa. Padberg (CEPA-Schnellzentrifuge Z 61) versuchsweise eingesetzt. 
Diese Zentrifuge wird im Rahmen von Schwermetalluntersuchungen an Schwebstoffen 
u.a. im BSH eingesetzt [143, 144, 185]. Es lagen aber keine Erkenntnisse zu 
Abscheideraten und Eignung dieses Zentrifugentyps hinsichtlich der Untersuchung von 
Schwebstoffen auf organische Spurenstoffe vor. Aufbau und technische Details der 
Zentrifuge enthält Kap. 4.5. Im Verlauf der Reise wurden mehrere Zentrifugationen von 
15 - 20 m 3 Seewasser bei einem Durchsatz von 1 m 3 /h durchgeführt. Dabei wurden 
definierte Volumina von zwei Stichproben des zentrifugierten Seewassers über 
ausgewogene Membranfilter (0,4 pm Porengröße) filtriert und diese dann nach 
Trocknung im Labor zurückgewogen. Es ergaben sich Restgehalte von 0,1 bis 0,2 mg 
Schwebstoff pro Liter. Im Monat Juli konnte von recht hohen Schwebstoffgehalten 
zwischen 5 und 10 mg/l (teilweise noch höher) ausgegangen werden, so daß auf eine 
Abscheidungsrate von > 90 % zu schließen war. Auf diesem Wege konnte eine 
gewisse Menge an Schwebstoff gewonnen werden, um erste Soxhlet- und SFE- 
Experimente durchführen zu können Die Zentrifugation mit einem entsprechend 
dimensionierten Gerät war somit prinzipiell zur Abtrennung von Schwebstoffen aus der 
Wasserphase geeignet. 
Ein eventueller Nachteil der Zentrifuge könnte die kontinuierliche Arbeitsweise sein. 
Für Untersuchungen zur Verteilung von Stoffen zwischen gelöster und partikulär 
gebundener Phase wäre ein direkter Vergleich des zentrifugierten Seewassers mit dem 
zuvor im Wasserkörper suspendierten Schwebstoff erforderlich. Es kann zwar eine 
Probe des zentrifugierten Seewassers genommen werden, diese Probe ist aber nicht 
repräsentativ für die gesamte Dauer einer Zentrifugation, was für derartige 
Untersuchungen unabdingbar wäre. Eine Lösung dieses Problems könnte im Absplitten 
eines geringen Teils des aus der Zentrifuge austretenden Wassers und dessen 
Sammlung über einen längeren Zeitraum sein. Eine derartige Probe des Seewassers 
wäre besser mit dem abgetrennten Schwebstoff vergleichbar. Als weiteres (mögliches) 
Problem waren auch hier die Adsorptions- und Kontaminationsrisiken zu nennen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.