Die Probennahme
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Wahrscheinlich werden durch einen Filter mit einer Porengröße von 0,4 gm auch ein
gewisser Anteil Partikel mit einem Durchmesser kleiner als 0,4 gm zurückgehalten.
Eine erste Belegung der Poren mit Partikeln führt zu einer Verringerung der nominalen
Porengröße; im weiteren Verlauf der Filtration werden dann auch kleinere Partikel
zurückgehalten [183]. Die gleiche Filterkombination (Glasfaservorfilter, 0,4 pm-Filter)
bei einem Durchmesser von 293 mm erbrachte eine Ausbeute von 3,0 g' trockenem
Schwebstoff bei einer Gesamtmasse der Filter von ca. 15 g.
Bei einer abschließenden Betrachtung der Filtration standen den Vorteilen eine Reihe
von Nachteilen gegenüber. Als Vorteile waren die hohen Abscheidungsraten, die
einfache Anwendung und die direkte Vergleichsmöglichkeit zwischen Filterrückstand
(Schwebstoff) und Filtrat (Seewasser) anzusehen. Als Nachteile waren zu nennen:
• Hohe Kontaminationsgefahr durch Verwendung größerer Mengen an
unterschiedlichen Filtermaterialien
• Ungünstiges Verhältnis von eingesetztem Trägermaterial zu gewonnenem
Schwebstoff bei relativ geringer Kapazität (max. 3g)
• Der Schwebstoff ist anderen Untersuchungen nicht zugänglich
• Unpraktikable Handhabbarkeit bei der Überführung des Filters (d =293 mm) in
eine Extraktionszelle (d = 10 mm)
4.4.2 Vorversuche zur Zentrifugation
Auf der Gauss-Reise Nr. 225 wurde eine Tischzentrifuge Contifuge 17RS der Fa.
Heraeus mit einem Durchflußrotor aus Titan (Typ 8575; max. Umdrehungszahl: 15000
min' 1 ; Radius: 7,5 cm; Volumen: 300 ml) eingesetzt. Es zeigte sich, daß solche
Zentrifugen ungeeignet für den Einsatz auf hoher See sind. Zum einen reichte die
Durchsatzleistung (max. 60-70 l/h) nicht aus, um bei niedrigen Schwebstoffgehalten (<
2 mg/l) ausreichend Schwebstoff abzuscheiden. Zum anderen müssen diese Art der
Zentrifugen während des Betriebs genau horizontal ausgerichtet stehen, was mit Hilfe
einer eingebauten Libelle kontrolliert werden kann. Die Labore auf der "FS Gauss"
verfügten zwar über kardanisch gelagerte Tische, anhand der Libelle war aber zu
beobachten, daß die Schiffsbewegungen nicht vollständig kompensiert wurden,
sondern sich auf die Zentrifuge übertrugen. Die auftretenden Unwuchten führten häufig
zu einer Sicherheitsabschaltung des Gerätes.