Die Probennahme
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Ein wichtiges, technisches Detail bei der Probennahme ist die Art der Probenzu
führung. Wird die Probe durch ein Gefäß genommen oder in einen Tank gefüllt, aus
dem sie dann, teilweise oder insgesamt, der Abscheidungstechnik zugeführt wird, so
spricht man z.B. von einer bottle- oder bu//c-Filtration/-Zentrifugation. Erfolgt die
Probenzuführung direkt ohne Zwischenlagerung über ein Pumpsystem, handelt es sich
um eine in s/ftv-Technik [44]. Eine in s/fu-Technik hat den Vorteil, daß die Probennahme
über einen gewissen Zeitraum gemittelt und somit nicht so stark durch zufällige
Ereignisse (z.B. Trübstoffwolken während der Algenblüte) beeinflußt wird; nachteilig ist
der höhere apparative Aufwand.
4.3.1 Die Filtration
Die diversen Arten der Filtration unterscheiden sich durch die Konstruktion der
verwendeten Filtrationsapparatur und durch die Filtermaterialien. Am häufigsten
eingesetzt werden Planfilterapparaturen. Diese benutzen Rundfilter mit verschiedenen
Durchmessern ( z.B. 47, 110, 143 und 293 mm) und beschleunigen die Filtration mit
Über- oder Unterdrück. Die Rundfilter unterteilen sich in Tiefen- und Membranfilter.
Tiefenfilter haben unregelmäßige Porengrößen mit verschlungenen Filtrationskanälen.
Sie bestehen aus Zellulose, Quarz- und Glasfaserfiltern oder hochporösen Fluorcar-
bon-Polymeren. Membranfilter weisen einheitliche Poren auf und bestehen aus Teflon,
Polycarbonat, Silber, Aluminiumoxid oder Polyacetat. Weitere, für spezielle
Anwendungen erforderliche Filtrationsmethoden, sind die Gelfiltration und die
Ultrafiltration [44, 47]. Mit der Ultrafiltration ist z.B. eine Abtrennung von sehr kleinen
Partikeln möglich. Eine weitere Methode, um auch sehr kleine Partikel abzutrennen,
bietet die Fa. Microdyn Modulbau an. Mit der von ihnen angewandten Technik der
"Cross-Flow-Micro-Filtration" lassen sich Partikel bis zu einem Durchmesser von 0,1
pm abfiltrieren. Bei dieser Methode steht das gereinigte Filtrat im Vordergrund, der
abgetrennte Schwebstoff ist einer weiteren Untersuchung nur sehr schwierig
zugänglich zu machen.
Eine andere, in einem von dem GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht und dem
Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie (BSH) bearbeiteten Projekt angewandte
Methode zur Filtration von Meerwasser ist der Gebrauch von Wickelfilterkerzen [180,
181]. Auf einen Stützträger aus Edelstahl oder Kunststoff ist das Filtermaterial (z.B.
Glasfaser) so gewickelt, daß es von außen nach innen eine abnehmende Porengröße
hat.