Die Probennahme
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Beim Anziehen des Windenseiles "heis
sen" die Backen eine Probe aus dem
Sediment und werden in geschlossenem
Zustand auf das Schiffsdeck gehievt. Von
oben zugängliche, verschließbare Klap
pen ermöglichen den Zugang und die
Betrachtung der Probe. Die eigentliche
Probennahme erfolgte aber immer mit
dem Kastengreifer, dessen Funktions
weise in Abbildung 4.1 schematisch
dargestellt ist. Der Kastengreifer wird mit
einem Windenseil auf den Meeresboden
abgelassen. Dort setzt der Führungsstuhl
(1) auf; die kardanisch gelagerte Ge
wichtsstange (5) sticht den Probenkasten
(2) senkrecht in das Sediment. Die Ein
dringtiefe kann durch die Anzahl der
Gewichte (6) auf den jeweiligen Meeres
boden abgestimmt werden. Nach dem
Aufsetzen auf dem Meeresboden steht
das Windenseil nicht mehr unter Zug
spannung (8), der Ausklinkhaken (7) fällt
aus der Öse des Windenseils zur Seite
weg. Beim Anziehen des Windenseils
schließt das Greifermesser (4) zunächst
den Probenkasten, erst dann wird der
Kastengreifer angehoben. Vor dem Ab
setzen des Greifers auf dem Schiffsdeck
wird ein Sperrbolzen durch die Gewichts
stange gesteckt. Dieser verhindert, daß
der Probenkasten auf das Schiffsdeck
aufsetzt. Anschließend wird ein entspre
chend geformtes Blech zwischen Kasten und Messer geschoben und der Probenkasten
durch Entfernen eines Sicherungsriegels aus der Flalterung (3) genommen. Eventuell
überstehendes Wasser versickert bei sandigen Sedimenten und rinnt aus dem Boden
des Probenkastens.
Abb. 4.1
Aufbau und Funktionsweise des
Reineck-Greifers