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Kapitel 2
Menge
Aus den Zahlen des vorherigen Abschnitts wird deutlich, daß eine Reihe von CKW in
Mengen produziert wurden und noch teilweise werden, so daß eine Umweltrelevanz
gegeben sein kann. Als weiteres Beispiel seien die polychlorierten Biphenyle genannt,
von denen seit 1929 insgesamt ca. 1,2 Mio. Tonnen hergestellt worden sind [102].
Persistenz
Mit zunehmendem Chlorierungsgrad steigt die Persistenz von CKW. Beispiele für
persistente CKW sind die polychlorierten Biphenyle und das Pestizid p,p'-Dichlor-
diphenyl-trichlorethan (p,p'-DDT). Die Persistenz hängt sehr stark von der Umgebung
ab. Ein in Ackerböden nur wenig persistenter Stoff kann im marinen Bereich eine
deutlich höhere biologische Halbwertszeit haben.
Bioakkumulation
Bei der Bioakkumulation unterscheidet man zwischen der Biokonzentration, bei der
Substanzen direkt über Haut, Lunge oder Kiemen aus dem umgebenden Medium
aufgenommen werden und der Biomagnifikation, die die Aufnahme und die
Anreicherung der Stoffe durch die Nahrung beschreibt. Als Biosorption bezeichnet man
Mechanismen, die zu einer passiven Anreicherung an äußeren Zellstrukturen führen.
Die Voraussetzung für eine Bioakkumulation, daß die Verbindung lipophil sein muß,
wird durch viele CKW erfüllt. Neben dem Grundkörper des chlorierten Moleküls
beinflußt auch der Chlorierungsgrad das Ausmaß der Wasserlöslichkeit. Ein Maß für
die Bioakkumulation ist der Bioakkumulationsfaktor (BCF), der Quotient aus der
Konzentration eines angereicherten Stoffes in einem Organismus (oder einem Teil
dieses Organismus) und der Konzentration des Stoffes in der Umgebung des
Organismus. Für schwerflüchtige CKW korreliert der BCF mit dem K^-Wert [103].
2.3.2 Beschreibung der zu untersuchenden Stoffe
Nachfolgend sollen die Stoffgruppen und die ausgewählten Zielanalyten der
vorliegenden Arbeit kurz beschrieben werden