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Full text: 10: Entwicklung eines Analysenverfahrens zur Bestimmung von chlorierten Kohlenwasserstoffen in marinen Sedimenten und Schwebstoffen unter besonderer Berücksichtigung der überkritischen Fluidextraktion

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Kapitel 2 
Die in der industriellen Produktion Deutschlands (West) verbrauchte Menge Chlor hat 
sich seit dem Beginn der fünfziger Jahre von ca. dreihunderttausend Tonnen auf ein 
Maximum von 3,2 Mio. Tonnen im Jahr 1979 erhöht [87]. Von der produzierten Menge 
Chlor werden ca. 50 % zur Herstellung von chlorfreien Erzeugnissen eingesetzt, d.h., 
auch wenn das Endprodukt nicht chloriert ist, sind chlorierte Verbindungen Zwischen-, 
Neben- oder Abfallprodukte [88]. 80 % der Chlors werden in nur vier 
Produktionsbereichen eingesetzt. Dazu gehört die Herstellung von Propylenoxid, 
Polyvinylchlorid, Epoxidharzen und die Phosgen-Chemie [89]. 
Ein Teil des Chlors wird zur Herstellung von aromatischen und aliphatischen Chlor 
kohlenwasserstoffen (im weiteren mit CKW bezeichnet) eingesetzt. Weltweit werden 
jährlich etwa bis zu einer Mio. Tonnen CKW produziert. Nachfolgende Auflistung soll 
einen Überblick über Art und Verwendung der verschiedenen CKW geben: 
Produkt Verwendung 
Polychlorparaffine Je nach Chloherungsgrad als Weichmacher für PVC und Lacke, 
Zusatz in Mineralölen, Schneidölen, Schmierstoffen und Flamm 
schutzmitteln 
Chlorierte Benzolderivate Weiterverarbeitung zu Pflanzenschutzmitteln, Desinfektions 
mitteln, Pharmazeutika, Flammschutzmitteln und direkte Ver 
wendung als Lösungsmittel 
Mono- und 
Polychlornaphthaline 
Synthesezwischenprodukt, Verwendung als Imprägnierungs 
mittel gegen Fäulnis- und Schädlingsbefall, Dielektrika in 
Kondensatoren 
2.3.1 Umweltrelevanz und Toxizität chlorierter Kohlenwasserstoffe 
Für eine überregionale ökologische Relevanz einer Verbindung müssen eine Reihe 
von Bedingungen erfüllt sein [90]: 
• Die Verbindung muß für Organismen (Tiere oder Menschen) toxisch sein. 
• Die Verbindung muß in größerer Menge produziert und in gewollter oder 
ungewollter Weise an die Umwelt abgegeben werden. 
• Die Verbindung muß persistent sein. Persistenz ist die Eigenschaft eines 
Stoffes, chemisch stabil gegenüber den Umwelteinflüssen zu sein.
	        
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